Künstlerin Marion Dollenberg und Geschäftsführer Lutz Blume sehen sich die Ausstellung im Elisabeth-Krankenhaus an. Foto: rk

SZ-Bad. Farbe ist Trumpf im Elisabeth-Krankenhaus, das sich der Kunst öffnet. Marion Dollenberg zeigt sechs Monate lang ihre Bilder im Foyer und in den Gängen auf den verschiedenen Etagen.

Zum ersten Mal lud das Haus zu einer Vernissage ein. Unter dem Titel „Kunst – neu denken und erleben“ begrüßte Geschäftsführer Lutz Blume die Gäste im Foyer. „Wir wollen das Elisabeth-Krankenhaus noch bekannter machen“, erklärt er die Motivation. In einer Wirtschaftszeitung hatte er über Marion Dollenberg und deren Hobby gelesen. „So ist der Kontakt entstanden, und das Treffen heute ist das Ergebnis.“
Die insgesamt 34 Bilder sollen dabei helfen, das Krankenhaus nicht mehr nur als Ort der Sorge wahrzunehmen. Die Ausstellung sei ein Versuch, „diesen Charakter mit Farbe und Innovation etwas aufzulösen“, ergänzt Lutz Blume. Er kann sich eine Wiederhoung sehr gut vorstellen. „Wir müssen geeignete Künstler finden, und die Künstler müssen aber auch uns für geeignet halten.“
Bei Marion Dollenberg war es so. „Das ist ein besonderer Ort“, sagt sie, weil sich die Menschen in einer besonderen Form begegnen. Auch für die Unternehmensberaterin und ehemalige Geschäftsfüherin der Dollenberg Isolierungs GmbH ist die Ausstellung eine Premiere. Sie zeigt ihre abstrackten und großflächigen Werke zum ersten Mal in der Öffentlichkeit und hofft, dass die bunten Bilder den kranken und traurigen Menschen helfen. „Farbe macht etwas mit uns“, sagt sie.
Wenn Marion Dollenberg zum Pinsel greift, dann geschieht das intuitiv. Auf der Leinwand entwickeln die Acryl-Farben ein ungeplantes Zusammenspiel. Allerdings: Keines ihrer Werke ist beschriftet oder trägt einen Titel. „Jedes ist aus einer Emotion oder Intuition entstanden, aus meiner Emotion und meiner Intuition“, erklärt Marion Dollenberg. Ihr hilft die Malerei dabei, „auf dich selbst zu horchen, dich selbst überhaupt kennenzulernen“. Die Ideen entstehen erst, wenn das Denken zur Ruhe kommt, findet Marion Dollenberg. Sie freut sich, wenn die Bilder auch zu einer Emotion bei den Betrachtern führen. Die Auswirkungen auf die Menschen findet sie spannend. Zwar sind viele Werke in dunklen Farben gehalten, deshalb sollen sie aber nicht düster wirken. „Es kommt auch immer auf die Beleuchtung an.“