
Salzgitter beteiligt sich am Saver Internet Day
Salzgitter. Die Polizei Salzgitter beteiligt sich zusammen mit anderen Partnern aus der Stadt am Dienstag, 11. Februar, am Safer Internet Day (SID). Dabei geht es um die Online-Sicherheit und ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche. Weltweit wird der SID vom europäischen Insafe-Netzwerk im Rahmen des CEF Telecom Programms der Europäischen Kommission koordiniert. In Deutschland setzt klicksafe.de den Aktionstag um und ruft dazu auf, sich mit eigenen Aktionen der Idee anzuschließen.
Die Jugendlichen, aber auch die Eltern, sollten sensibler mit ihren Daten und Fotos umgehen, sich vorsichtig im weltweiten Netz bewegen, wünscht sich Claudia Kramer vom Präventionsteam der Polizei Salzgitter. „Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen.“ Um die Achtsamkeit bei den Schüler zu erhöhen, sind die neunten Klassen der weiterführenden Schulen in Salzgitter eingeladen zum Kinofilm „Das Netz vergisst nie“, es folgt eine Podiumsdiskussion zum Thema. Abends sind dann die Eltern dran. Für sie gibt es den Film in verkürzter Version, danach stehen die Experten für Fragen zur Verfügung.
Damit sich auch Außenstehende mit der Problematik befassen können, wird die Aktion bei klicksafe.de präsentiert. „Das ist ein sehr guter Anbieter für alle Interessierten“, betont Kramer, die dazu rät, sich nicht „auf allen möglichen Seiten“ mit vollem Vor- und Zunamen anzumelden oder unüberlegt Bilder zu hinterlassen. Sie wünscht sich, dass die Eltern ihren Kindern die Internetnutzung genauso sorgsam nahe bringen wie das Fahrradfahren. Bremse und Klingel entsprechen den Einstellungsmöglichkeiten und der Sicherheitssoftware am PC, danach sollte der Umgang geübt werden. Es gebe Regeln und Vorschriften, die zu beachten sind. „Wenn das alle beherzigen würden, wäre das alles einfacher“, so die Präventionsbeauftragte. Eltern seien nicht nur Unterstützer und Beobachter, sondern hätten einen Erziehungsauftrag und müssten das Verhalten auch kontrollieren. „Vertrauen alleine reicht nicht.“
Cybermobbing, Datenklau, Sexting, Online-Sucht. Die Herausforderungen sind vielfältig. Hilfe können die Mädchen und Jungen unter anderem auf der Seite juuuport.de erhalten. Dort helfen Jugendliche anderen Jugendlichen, lautet das Prinzip bei Susanne Neuerburg. Die medienpädagogische Projektmanagerin der Online-Beratungsplattform bildet diese ehrenamtlichen Scouts aus.
Bewerben kann sich jedes Mädchen und jeder Junge. Wichtig ist, dass sie sich sozial einbringen wollen und auch gerne schreiben. Die Jugendlichen werden geschult, wie sie andere online beraten können. Allerdings kommen keine Anfragen bei ihnen an, die auf psychologische Ursachen schließen lassen. „Alle Emails werden vorher angeschaut und erst danach für die Jugendlichen freigeschaltet.“ Themen wie drohender Suizid oder sexueller Missbrauch werden gefiltert. Susanne Neuerburg: „Wir müssen unsere Jugendlichen auch schützen.“
Idole im Netz
Unter dem Motto „Idole im Netz. Influencer & Meinungsmacht“ dreht sich beim SID am 11. Februar alles um das Thema Influencer und ihren Einfluss auf die Meinungsbildung. Inhalte dazu werden in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #checkwemdufolgst zu finden sein. Fragen, die sich dabei stellen, sind unter anderem: Wie bilden sich Jugendliche ihre Meinung und welche Rolle spielen Influencer dabei? Wie kritisch konsumieren Jugendliche Inhalte auf Social Media – prüfen sie Inhalte gründlich bevor sie einem Influencer folgen? All diese Fragen sind für einen Großteil der deutschen Social-Media-Nutzer relevant: jeder Fünfte folgt Influencern. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 44 Prozent – also fast jeder Zweite (Quelle: Bitkom-Studie).