NPW-Serie Ehrenamt: Willi Zimmermann ist Gründungsmitglied von „Karate76 Peine“
PEINE (tw). Kampfsport erfreut sich auch im Landkreis Peine zunehmender Beliebtheit. Über Ju-Jutsu, Taekwondo bis hin zum Judo ist alles möglich. Angefangen hat alles vor 36 Jahren mit dem Verein „Karate76 Peine“. Gründungsmitglied Willi Zimmermann erinnert sich: „Mit dem Buch ´Wie gründe ich einen Verein´ fing alles an. Ich konnte sechs weitere Sport- und Karateinteressierte auftreiben und am 4. April 1976 trafen wir uns zur Gründung.“
Dabei ist Zimmermann, der das Amt des ersten Vorsitzenden übernommen hat, selbst über Umwege zum Karate gekommen. „Bei einer Umschulung in Goslar habe ich zunächst mit dem Boxen begonnen. Aber das war nichts für mich. Unser Hausmeister erzählte mir vom Judoverein. Da konnte ich mich richtig auspowern. Im letzten Jahr der Umschulung habe ich dann mit Karate begonnen.“
Weil nach Beendigung der Umschulung die Fahrt zur nächstgelegenen Kampfsportschule nach Braunschweig zu weit war, kam die Idee auf, selbst ein Verein zu gründen. Dafür holte sich Zimmermann viele erfolgreiche Trainer ins Boot, die zum Garant für den Erfolg wurden. „Karate76 Peine“ gibt es noch heute.
Etwa 70 Mitglieder trainieren regelmäßig in der Sporthalle der Pestalozzi-Schule. „Gern möchten wir Karate jetzt noch mehr etablieren. Deshalb sind wir dabei, mit den beiden Trainern Dietmar Schimming und Michael Zeffler den Bereich Gesundheitssport mit einzubringen. Außerdem gibt es die Idee, Lehrer mit ihren Schülern zum Training einzuladen“, macht der Peiner, der heute seinen 75. Geburtstag feiert, deutlich.
Die 36 Jahre Vereinsgeschichte verliefen erfolgreich. „Wir waren zum Beispiel viermal in Folge Niedersachsenmeister und können einen zweiten und einen dritten Platz in der deutschen Meisterschaft vorweisen“, sagt Zimmermann, der auch heute noch aktiv dreimal wöchentlich trainiert, nicht ohne Stolz.
Aber der Kampfsport ist nicht der einzige Bereich, in dem sich der Peiner ehrenamtlich engagiert. Bei seiner Umschulung traf er auf viele körperlich beeinträchtigte Menschen. Kurzerhand fasste er den Entschluss, sich auch in diesem Bereich einzusetzen. Er aktivierte bekannte Sportler wie zum Beispiel den ehemaligen Fußballprofi Paul Breitner und stellte Wohltätigkeitsveranstaltungen für „Keiner soll einsam sein“ und für die Lebenshilfe Berkhöpen auf die Beine. Auch bei anderen Veranstaltungen sammelte er Spenden für diesen Verein. Von dem Geld kaufte er zum Beispiel Sport- und Gymnastikhosen für die behinderten Sportler, damit sie bei Sportfesten einheitlich gekleidet waren.
Der Sport ist Zimmermanns Leben. Gern setzt er sich für andere ein und verbringt viel Zeit für seinen Verein. „Das geht aber nur, da mir meine Frau den Rücken freihält und mich viele Sportkameraden unterstützen“, zeigt er sich dankbar. Mit viel Herzblut hält er Kontakte aufrecht. „Jeder Sportler unseres Vereins soll das Gefühl haben, dass wir ihn nicht vergessen haben. Wir sind wie eine große Familie.“