Salzgitter AG: Rote Zahlen im Halbjahresbericht
Die gute Nachricht zuerst: Die Auslastung der Stahlwerke liegt nach Angaben der Salzgitter AG immer noch bei 85 bis 90 Prozent. Auch beim Umsatz konnte der Konzern rund 600 Millionen zulegen auf 5,4 Milliarden. Trotzdem blieb in der Bilanz für das erste Halbjahr ein Verlust von 22,5 Millionen Euro nach Steuern. Im Vorjahr hatte die Salzgitter AG in den ersten sechs Monaten noch 130 Millionen Gewinn gemacht.
97,8 Millionen Verluste und damit besonders viel Miese machte in diesem Jahr bisher das Stahlgeschäft. Als Gründe dafür führt der Konzern die Unsicherheit der Kunden wegen der Staatsschuldenkrise in Europa an. Nach einer Aufschwungphase zu Beginn des Jahres seien viele Stahlverarbeiter im zweiten Quartal bei der Vergabe von Aufträgen „äußerst zurückhaltend gewesen“, hieß es. Die flaue Nachfrage verschärfe den Wettbewerb und sorge so für fallende Preise, die zum Teil nicht mehr kostendeckend kalkuliert werden könnten. Der schwächelnde Euro schaffe zwar Zuwächse beim Export aber verteure auch den Einkauf.
Trotz solcher teilweise schlechten Rahmenbedingungen, blickt das Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft. Die deutsche Industrie sei immer noch „gut in Schwung“ sagte ein Konzernsprecher. Das bedeute, dass die derzeit niedrigen Lagerbestände bei den Kunden bald wieder aufgestockt werden müssten.
Im Herbst erwarte man deshalb eine Belebung der Nachfrage und die Möglichkeit zur Durchsetzung dringend notwendiger Preisanhebungen. jg