IGS: Kreistag stimmt für Lehmweg ohne Ende-Schule

IGS: Kreistag stimmt für Lehmweg ohne Ende-Schule

Gifhorn. Die zweite Integrierte Gesamtschule (IGS) im Kreis kommt an den Lehmweg. Der Kreistag stimmte am Dienstag für die Variante, die Gebäude der OHG-Außenstelle und der Pestalozzi-Schule für die neue Schule zu verwenden, nicht aber die Michael-Ende-Schule – vorerst.

Rund 100 Zuhörer – viele vom Otto-Hahn-Gymnasium und der Michael-Ende Schule – waren ins Schloss gekommen.Photowerk

Damit dürften die Eltern der Ende-Grundschule zufrieden sein: Eine Liste mit mehr als 360 Unterschriften hatte der Schulelternrat noch am Montag an Bürgermeister Matthias Nerlich übergeben.
„Unsere Schule am Pommernring ist ein Aushängeschild, das man nicht so einfach aufgeben kann“, steht für Sylvia Strube und Konstanze Schomaker vom Elternrat fest. Sie erinnerten bei der Übergabe der Unterschriften an die optimalen räumlichen Voraussetzungen am Pommernring. „Zudem passt das Gesamtkonzept“, verwies Schomaker auf ein besonderes Musik-Angebot und die Förderungen von hochbegabten Kindern.
Das sahen die Mitglieder des  Kreistags am Dienstag ähnlich – zur Standortfrage sprachen sich alle Redner vor knapp 100 Zuhörern für den IGS-Standort Lehmweg aus. Der CDU war der Eröffnungszeitpunkt August 2013 zu früh. „Die Vorbereitungen brauchen viel Zeit“, so Fraktionschef Helmut Kuhlmann. Deshalb sollte das Schuljahr 2014/15 anvisiert werden. So müssten zum Beispiel die Auswirkungen auf andere Schulen genau untersucht werden. Dieser Vorschlag fand aber  keine Mehrheit.
Heftig diskutiert wurde der von der Mehrheitsgruppe aus SPD, Grüne, Piraten und Linken gestellte – und von ihr auch beschlossene – Antrag auf die Einrichtung weiterer Gesamtschulen in Calberlah/Isenbüttel und im Nordkreis.
Dem Elternwillen entsprechend sollen 2014 weitere – allerdings vierzügige – Integrierte Gesamtschulen entstehen, so SPD-Fraktionschef Rolf Schliephacke, der wie Fredegar Henze (Grüne) davon ausgeht, dass die bisher geltende Fünfzügigkeit nach der Landtagswahl im Januar fällt.
„Hier sind Sandmänner unterwegs“, kritisierte Dr. Stefan Armbrecht. Diese Beschlüsse würden „in Unkenntnis der Schulentwicklungsplanung“ gefasst. Jens Schröder (CDU) betonte, dass der Nordkreis benachteiligt werde. Und Ingrid Richter (CDU) bezeichnete die Anträge der Mehrheitsgruppe als „Wünsch-dir-was-Zettel“.
Vor der Debatte um die IGS war Kreisrätin Evelin Wißmann auf künftige Schulentwicklungsplanung eingegangen. Angesichts sinkender Schülerzahlen müssten grundsätzliche konzeptionelle Fragen bedacht werden, etwa ob es große, zentrale Schulen geben solle oder im Sinne der Attraktivität kleiner Gemeinden der Einzugsradius gering gehalten werden sollte. Wißmann regte die Gründung einer neuen Planungsgruppe an und fand deutliche Worte zur Entwicklung: „Manche Schulen im Kreis haben keine Zukunft.“