Angeblicher Anstieg der Mietpreise um 41 Prozent
Wolfsburg. Für Wirbel hat eine Boulevardzeitung mit der Meldung gesorgt, in Wolfsburg seien die Mietpreise regelrecht explodiert – um über 41 Prozent in den letzten sieben Jahren. Alles Quatsch, sagen Neuland und VWI: Tatsächlich hätten sich die Netto-Kaltmieten in dieser Zeit nur um weit unter zehn Prozent verteuert.
Online berichtete die Boulevardzeitung, das Wolfsburger Mietniveau sei seit 2005 von 4,60 Euro auf 6,50 Euro gestiegen – die dritthöchste Preisexplosion unter allen deutschen Großstädten. Veröffentlicht wurde die Statistik in Zusammenhang mit einem neuen Wohnungsbericht des Bundesbauministeriums.
In diesem Bericht taucht diese Statistik aber gar nicht auf. Und: Beide großen Wolfsburger Wohnungsgesellschaften weisen die Zahlen als völlig realitätsfremd zurück. Bei VWI stieg die durchschnittliche Nettokaltmiete von 5,29 Euro (2005) auf 5,69 Euro (2012) – ein „moderater Anstieg“, wie VWI-Sprecher Tobias Fruh betont. Und das, obwohl das Unternehmen jährlich zweistellige Millionenbeträge in Modernisierungen stecke. Unterm Strich treffe in Wolfsburg eine verstärkte Nachfrage nach Wohnraum auf ein überaus knappes Angebot – trotzdem hielten sich die Preise in Grenzen.
Das sieht auch die Neuland so, wo die Preissteigerung im Vergleichszeitraum im Schnitt sogar nur 2,15 Prozent betrug.
Selbst nach den jüngsten Vollmodernisierungen seien Mieten um maximal 27 Prozent gestiegen. Sprecherin Stefanie Geisler zu den Boulevard-Zahlen: „Wir können das absolut nicht bestätigen.“