Pestel-Institut: 10.790 Haushalte in Salzgitter haben Anspruch auf eine Sozialwohnung
Menschen mit schmalem Geldbeutel drohen mehr und mehr vom Wohnungsmarkt in Salzgitter abgekoppelt zu werden. Das teilt das Pestel-Institut mit, das nach eigenen Angaben den Bedarf an Sozialwohnungen in der Stadt ermittelt hat. Eine Stärkung des sozialen Wohnungsbaus soll Abhilfe schaffen, fodern mehrere Verbände.
Laut Pestel-Mitteilung haben derzeit rund 10.790 Haushalte in Salzgitter Anspruch auf eine Sozialmietwohnung. Betroffen sind Menschen mit niedrigem Einkommen, Hartz-IV- und Wohngeldbezieher. Ebenso Erwerbsunfähige und ältere Menschen, die von staatlicher Grundsicherung leben. Pro 1000 Einwohner würden 105 Sozialwohnungen benötigt.
Salzgitters Bedarf an sozialen Wohnraum liege deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Aber längst nicht jeder, der einen Anspruch auf eine Sozialwohnung hat, habe auch die Chance auf eine, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut. „In ganz Niedersachsen sieht es hier schlecht aus: Landesweit stehen nur für 19 Prozent der betroffenen Haushalte Sozialmietwohnungen zur Verfügung.“
Das Pestel-Institut hat die Studie zum „Bedarf an Sozialwohnungen in Deutschland“ im Auftrag der Wohnungsbau-Initiative gemacht. Dazu haben sich außer der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB), die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) und der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) zusammengeschlossen. Gemeinsam fordern sie einen „Masterplan für den sozialen Wohnungsbau“ in Deutschland. Hier seien alle in der Pflicht: Bund, Land und Kommunen.
Die Verbände schlagen vier Maßnahman vor: Neubau, Moderniesierung alter Bestände, das Ausweisen von Bauland für Mietwohungsbau sowie Sozialwohnungen auf Zeit.