Tarifvertrag bei VW: 5,6 Prozent mehr für rund 100.000 Mitarbeiter

Tarifvertrag bei VW: 5,6 Prozent mehr für rund 100.000 Mitarbeiter

Wolfsburg. Der Tarifpoker ist beendet: Volkswagen übernimmt für rund 100.000 Mitarbeiter die Lohnerhöhungen des branchenweiten Metall-Tarifvertrags – legt aber einen Bonus drauf. Die Beschäftigten der sechs westdeutschen Werke und der Finanztochter erhalten ab September 3,4 Prozent mehr Geld und ab Juli 2014 weitere 2,2 Prozent bei anfangs zwei Nullmonaten ohne Erhöhung. IG Metall und VW zeigten sich zufrieden.

Handschlag auf den neuen Tarifvertrag: VW-Verhandlungsführer Martin Rosik (r.) und der IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine.

VW-Personalvorstand Horst Neumann sagte: „Die Beschäftigten erhalten eine gute Lohnerhöhung. Darüber hinaus verbessert Volkswagen die Altersvorsorge seiner Beschäftigten und besonders der Nachwuchskräfte.“ Fest stehe aber auch: „Mit dem Tarifabschluss sind wir an die Grenze dessen gegangen, was die schwierige Marktsituation in Europa und der harte internationale Wettbewerb zulassen.“
Der Kompromiss entspricht im Kern exakt der zweistufigen Regelung des Flächentarifs für die Metall- und Elektroindustrie. Einen Unterschied gibt es jedoch: Die anfangs zwei Nullmonate haben ein Gegengewicht: Es gibt einen so genannten Rentenbaustein von 300 Euro. Wahlweise können sich die Beschäftigten diese Prämie im August auszahlen lassen. Dann sind es aber brutto nur 275 Euro. Bei VW eingesetzte Leiharbeiter der Wolfsburg AG und Autovision erhalten ebenfalls 275 Euro als Einmalbetrag.

Tarifabschluss bei Volkswagen: Die Löhne steigen in den kommenden 20 Monaten um 5,6 Prozent.

IG-Metall-Verhandlungschef Hartmut Meine sagte, der Rentenbaustein sei ein Ausgleich für die zwei aktuellen Nullmonate in der Fläche, in denen die erste 3,4-Prozent-Stufe nicht greift. Meines Gegenüber, VW-Pkw-Personalchef Martin Rosik, begrüßte den Kompromiss ebenfalls – vor allem wegen der langen Laufzeit. Der Abschluss biete den Vorteil der Berechenbarkeit. „Wir haben jetzt eine klare Kalkulations- und Planungsgrundlage für die nächsten zwei Jahre“, sagte er. Der Vertrag läuft erst Ende Februar 2015 aus.