Apotheker protestieren in Gifhorn

Apotheker protestieren in Gifhorn

Gifhorn. Notdienst für 60 Minuten: Eine Stunde lang haben Apotheker am vergangenen Donnerstag auch in Gifhorn für eine bessere Vergütung ihrer Nachtbereitschaftsdienste protestiert. Die Kunden reagierten mit Verständnis auf die außergewöhnliche Aktion.

Notdienst für eine Stunde: Die Apotheker in Gifhorn protestierten am Donnerstag für eine bessere Nacht-Vergütung.Photowerk (2)

Am helllichten Tag bedient Uta Maria Müller die Kunden durch die Notdienstklappe der Ise-Apotheke. Mit den Worten, „Es ist eine bundesweite Aktion aller Apotheken“, begrüßt sie die Kunden. „Dann kommt man mit ihnen ins Gespräch.“
„Das muss sein, um die Forderungen durchzusetzen“, meint Kundin Inge Wohlt aus Triangel. Sie sei durch die Aktion „Wir machen den Tag zur Nacht“ auf das Thema aufmerksam geworden. „Niemand arbeitet umsonst“, sagt Gabi Schaepers und reagiert verständnisvoll. „Ihr“ Apotheker Dietmar Ruscheinsky-Rotter berichtet ihr von seinem Notdienst wenige Stunden zuvor: Für vier Kunden mit Rezept hatte er sich die Nacht um die Ohren geschlagen, das brachte zehn Euro Zuschlag. „Wir wollen, dass jede Apotheke pauschal eine Vergütung für den Notdienst bekommt. Denn der kostet einen Haufen Geld.“
Das sagt auch Peter-Michael Jander von der Rats-Apotheke. Er und seine Kollegen in der Stadt hätten wenigstens nachts noch einigermaßen Kundschaft. Doch die Kollegen auf dem Land müssten mehrere Nächte hintereinander Dienst schieben und hätten dabei weit weniger Kunden. „Notdienst ist ein eklatantes Zusatzgeschäft. Und das muss man den Leuten klar machen.“
Aller-Apotheker Thorsten Stoye ist zufrieden und zieht ein positives Fazit der einstündigen Protest-Aktion: „Jetzt geht es darum: Wie stark beeindruckt das die Entscheidungsträger?“