Aus für Gifhorner Handbiker: Athlet verpasst Paralympics
Gifhorn. Diese Meldung war für Stefan Bäumann ein Schlag ins Gesicht: Der Gifhorner Handbiker gehört nicht zur deutschen Paralympics-Mannschaft von London! Bundestrainer Patrick Kromer entschied sich gegen den 42-Jährigen. Abfinden will er sich damit nicht – und legt mit sportlichen Leistungen nach.
Dass es mit London eng werden könnte, hatte sich abgezeichnet. Bäumann steht nicht auf der Liste, die dem Deutschen Behindertensportverband vom Bundestrainer Patrick Kromer vorgelegt wurde, und über die am Samstag,21. Juli, in Berlin in einem fünfköpfigen Komitee abgestimmt wurde. Dr. Karl Quade, DBS-Chef de Mission, sagte – als richte er seine Worte direkt an Bäumann: „Es mussten schwere Entscheidungen getroffen werden, denn wir verfügen in Deutschland über mehr Top-Athleten, als wir nach London schicken können.“
Dachte der Gifhorner zunächst daran, Einspruch zu erheben, tut er dies nun wohl doch nicht, wohl wissend, dass die Aussichten auf einen Erfolg eher gering sind. Und ein Einspruch ist ein schmaler Grat, weil ein Konkurrent – womöglich der einarmige Radfahrer Wolfgang Sacher – gestrichen werden müsste. Bäumann: „Wir verstehen uns gut, haben sogar den gleichen Trainer. Aber da ist sich jeder selbst der nächste.“
Klar, dass das Handbike-Ass enttäuscht ist, hat er sich doch Hoffnungen auf einen guten Platz gemacht: „Eigentlich würde ich Medaillenchancen für mich sehen.“ Aber er sagt auch: „Wenn ich nicht in London starte, geht die Welt nicht unter – im Endeffekt ist es auch nur ein Wettkampf.“ Und: „Den Spaß an meinem Sport habe ich nicht verloren!“
Das bewies er übrigens tags zuvor im bayerischen Holzkirchen, wo sich der Gifhorner nach 21,69 Kilometern den DM-Titel im Zeitfahren sicherte und dann auch noch den zweiten Platz im Straßenrennen belegte.