Autohof-Pläne in Fallersleben: Bürger und Politik wehren sich dagegen

Autohof-Pläne in Fallersleben: Bürger und Politik wehren sich dagegen

Fallersleben. ICE-Trasse, Umgehungsstraße – und jetzt auch noch ein Autohof? Bei Bewohnern rund um die Fallersleber Westerbreite regt sich Widerstand gegen die Pläne, auf dem früheren Befa-Gelände eine Anlaufstelle für 100 Lastwagen einzurichten.

Fürchtet einen massiven Einschnitt an Lebensqualität: Wolfgang Schmidt wehrt sich gegen die Pläne, auf dem früheren Befa-Gelände einen Autohof für 100 Lastwagen einzurichten.Photowerk

Hintergrund: Stadt und VW planen, an der Westrampe einen Autohof zu errichten. 100 Lastwagen sollen dort parken, für die Fahrer ist ein zweistöckiges Funktionsgebäude angedacht. Nur die Bahntrasse trennt das Gelände von Wohnbebauung: Jenseits der Schallschutzwand leben die Bürger bereits mit Zug- und Straßen-Lärm.
Wolfgang Schmidt (44) aus der Karl-Werner-Straße kann sich lebhaft ausmalen, was ein Autohof zusätzlich bringt: „Dauerlärm, von morgens bis abends und auch am Wochenende.“ Und nächtliches Licht: „Es gehört dazu, dass ein Parkplatz ausgeleuchtet ist“, sagt Schmidt. „Doch bei uns wird es dann taghell – und unser Schlafzimmer liegt in diese Richtung.“ Dritte Sorge: „100 Lastwagen bedeutet 100 mal Abgase.“ Schmidt wohnt seit 25 Jahren nahe der Westerbreite, auch seine Nachbarn sind von den Plänen verunsichert. „Das ist ein massiver Einschnitt an Lebensqualität“, so Schmidt.
Gegen den geplanten Autohof auf dem Fallersleber Befa-Gelände spricht sich auch Ortsbürgermeisterin Bärbel Weist aus. Sie fordert, den Platz in die Nähe der Autobahn zu verlegen. „Wir brauchen so etwas in Fallersleben nicht“, betont Weist. Nachdem mit dem Bau der Umgehungsstraße eine wichtige Maßnahme umgesetzt ist, um den Verkehr aus Fallersleben herauszuholen, sei es „kontraproduktiv“, an der Westrampe einen Parkplatz für 100 Lastwagen einzurichten: „Durch den jetzt geplanten Autohof würden Lastwagen aus allen Himmels- und damit Fahrtrichtungen angelockt.“Nur durch Gleise und eine Schallschutzwand getrennt, grenzt das Befa-Gelände an Wohnbebauung. „Das geht aus meiner Sicht gar nicht“, sagt Weist. Bürger hätten sich bereits bei ihr beschwert. Weist will das Thema zum Tagesordnungspunkt bei der nächsten Ortsratssitzung (13. Februar) machen und forderte bereits einen Bericht der Stadtverwaltung.Weist: „Dass für Lkw-Fahrer ‚eine vernünftige Anlaufstelle gebraucht wird‘, wie es der Werkleiter begründet, stelle ich nicht in Frage.“ Doch sollte so eine Fläche in Autobahnnähe liegen.