Bauen im Sparmodus
Der Anteil des Bodenpreises an Kaufimmobilien liegt heute bei über 60 Prozent. Bauherren und Käufer sollten deshalb Sparmöglichkeiten kreativ ausschöpfen. Ein Minus an Wohnqualität muss das nicht bedeuten.
Wer heute für 200.000 Euro eine Immobilie kauft, berappt leicht 120.000 Euro davon allein für das Grundstück. Da sollte für Erwerber mit durchschnittlichen Einkommen die Devise lauten: Klein ist also das neue Groß! Bernd Neuborn von der BHW Bausparkasse: „Reihenhäuser nehmen weniger Fläche ein als Einfamilienhäuser, hier liegt viel Sparpotenzial“, betont er. „Bis zu 30 Prozent können Erwerber ohne Qualitätsverlust einsparen.“ Zudem haben kompakte Bauten einen moderaten Energiehunger.
In die Höhe statt Breite
Nicht immer braucht ein neues Familiendomizil auch eine neue Fläche. Häufig lassen Grundstücke bequem einen Anbau oder gleich ein weiteres Haus zu. Genauso platzsparend ist es, in die Höhe statt in die Breite zu bauen. Laut Statistik entstanden durch Um- und Ausbauten in den ersten elf Monaten 2016 rund 47.800 neue Wohnungen, der höchste Wert seit 1998 (51.600). Viele Häuser können aufgestockt oder ein Dachgeschoss zu einer schönen Wohnung ausgebaut werden. Und es gibt noch an vielen weiteren Stellen gute Sparoptionen: Familien, die sich ein Auto teilen, sparen Stellplätze und damit kostspielige Quadratmeter.
Unabhängig von ihrer Einsparvariante können Erwerber auf weiter günstiges Baugeld zählen. Doch bei den Konditionen gibt es beträchtliche Unterschiede – je nachdem, wie viel Eigenkapital Erwerber mitbringen. BHW-Experte Neuborn: „Wer langfristig Eigenkapital anspart, kann deutlich bessere Zinskonditionen bekommen.“ Zum Ansparen eignet sich der Bausparvertrag. Bausparer sichern sich ein garantiert zinsgünstiges Darlehen und haben – je nach Einkommensverhältnissen – Anspruch auf Fördergelder.