Bekommt Wolfsburg eine Straßenbahn?
Wolfsburg. Eine Straßenbahn für Wolfsburg?! Stadtplaner liebäugeln mit diesem Gedanken, um die Verkehrssituation zu entspannen. Es ist eine Idee mit einem gewissen Charme für die VW-Stadt Wolfsburg auf ihrem Weg zur „echten“ Großstadt. Ein Problem ist allerdings die Wirtschaftlichkeit.
Die Stadtverwaltung sieht den Schienenverkehr für das östliche Stadtgebiet – dazu gehören Hellwinkel, Reislingen, Hehlingen und Nordsteimke – als eine Alternative im öffentlichen Nahverkehr. Ziel ist es, Pendler und künftige Bewohner der Baugebiete schnell in die Stadt und ins VW-Werk zu bringen, ohne die Straßen noch mehr zu belasten. Auch im Zuge eines Park&Ride-Konzepts könnten Schienenfahrzeuge ein Schlüssel sein – wenn nicht die hohen Investitions- und Unterhaltungskosten wären.
Stadtbaurätin Monika Thomas ist klar: Eigentlich braucht man die Bahn nur zwei- bis dreimal am Tag; zu den Schichtzeiten. Andererseits sträuben sich Politikern und Bürgern auch bei der Vorstellung, die Straßen auf vier bis sechs Spuren auszubauen, die Nackenhaare. Hans-Georg Bachmann (SPD), Chef im Bauausschuss, denkt weit über die Stadtgrenzen hinaus: „Der ideale Standort für Park& Ride wäre an der A 2 bei Ochsendorf.“ Da müsste man etliche Schienen verlegen. „Die Lage ist noch offen“, so Stadtsprecher Ralf Schmidt.
Es gibt noch andere Ideen: zum Beispiel vom Auto aufs Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Um diese Alternative attraktiv zu machen, möchten die Stadtplaner eine sogenannte „Mobilitäts-Trasse“ durch die Baugebiete und am Wald im Hellwinkel vorbei bis zum Berliner Ring führen. Dabei denken sie nicht an eine neue Straße, sondern an Schnell-Radweg, E-Fahrzeuge oder eben Schienen. Denkbar wäre das später vielleicht auch für weitere Orte wie Nordstadt, Fallersleben und Vorsfelde.