hallo stellt vor: InterKultura Peiner Land
Mit großer logistischer Unterstüzung der Peiner konnte der Verein fast 100 Flüchtlingen ein Fußball- erlebnis beim Spiel Hannover 96 gegen den FC Augsburg ermöglichen.

hallo stellt vor: InterKultura Peiner Land

Peine. Es gibt im Peiner Land bereits viele Vereine und Initiativen, die Flüchtlinge unterstützen. Der Verein InterKultura Peiner Land, der im April gegründet wurde, will nicht alles doppelt und besser machen, im Gegenteil er möchte sich vernetzen und Ressourcen bündeln. Dazu gab es am vergangenen Montag zum Beispiel einen runden Tisch mit der Migrationsbeauftragten des Landkreises Peine, Emine Öztürk, und vielen anderen Organisationen, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind.

Als im September 2015 Ehrenamtliche in der Gebläsehalle und im Unternehmerpark Deutschkurse für Flüchtlinge anboten, reifte bei ihnen der Gedanke, einen Verein zu gründen. Es sollte kein Verein werden, der alles über den Köpfen der Flüchtlinge hinweg entschied. Nein, Flüchtlinge sollten komplett eingebunden werden.
Von den vier Geschäftsführern und sechs Beiräten haben vier einen Fluchthintergrund. Mittlerweile besteht der Verein aus 120 Mitgliedern, davon 60 Prozent Flüchtlinge und 40 Prozent Einheimische.
„Uns ist wichtig, die Wahrnehmung der Flüchtlinge als Menschen zu fördern“, erklärt Anwar Guerch, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. „Die Bürger sollen niemanden ablehnen, weil sie ihn nicht kennen“. Ziel des Vereins ist es daher, neu zugezogene Menschen auf der Flucht aus ihrer Heimat im Peiner Land zu integrieren.
Daher werden Projekte organisiert, die dazu beitragen Berührungsängste abzubauen. Beim Fest der Kulturen gab es einen gemeinsamen Stand mit ArCus Peine, der die Vielschichtigkeit menschlichen Aussehens unterstrich: Porträts wurden ausgestellt, die Besucher durften sich aber auch an Selbstporträts verdingen. Bei den Highland Gatherings halfen Flüchtlinge aus dem Verein InterKultura Peiner Land bei Auf-
, Abbau und Ordnertätigkeiten. „Wir wollen Beziehungen stiften zwischen Flüchtlingen und Einheimischen“, sagt der Vereinsvorsitzende Christoph Hussy.
Die Flüchtlinge wiederum helfen gern. „Es ist ihnen immer ein Bedürfnis, etwas zurückzugeben“, weiß Hussy, der ehrenamtlich Deutschkurse erteilt. Viel könne im Unterricht aufgrund der Sprachbarrieren spielerisch vermittelt werden. Manchmal reiche es schon, wenn man etwas an die Tafel male. „Es ist zwar auch anstrengend, aber es macht immer viel Spaß“, erzählt er über das Hauptprojekt des Vereins.
Des Weiteren wird zusammen mit dem Verein Kunst im Peiner Land (KIP) das Projekt ART2GO angeboten. Jeden Dienstag von 20 bis 22 Uhr laden die Interkultura-Mitglieder Britta Ahrens und Musafer Quasim Khalaf ins UPP2, Halle A, ein, um neue künstlerische Techniken zu vermitteln.
Interkultura Peiner Land versucht zudem, Praktika zu vermitteln und bei der Wohnungssuche behilflich zu sein. „Ein großes Problem ist häufig die fehlende Anerkennung als Asylberechtigter oder Flüchtling“, erklärt Christoph Hussy. Ohne dieser müssten die Flüchtlinge noch länger in der Asylunterkünft ausharren. Steht endlich Wohnraum bereit, gehe es darum zu erklären, wie Wohnen und Nachbarschaft in Deutschland funktionierten, da sich Wohnen von Kultur zu Kultur unterscheiden kann.
An Projekten sind weiter geplant die Erstellung eines Peine-Fotokalenders mit Fotografen aus verschiedenen Nationen sowie ein Fußballspiel zwischen einer Flüchtlingsauswahl und einer Amateurmannschaft von Hannover 96, Eintracht Braunschweig oder dem VfL Wolfsburg.

❱❱  InterKultura Peiner Land e.V., www.interkultura-peine.org, E-Mail: info@interkultura-peine.org. Telefon 05171/77420.