Haushalt: Wolfsburg bleibt weiter schuldenfrei
Wolfsburg. Erstmals seit zwei Jahren kann die Stadt Wolfsburg 2012 wieder mit einem ausgeglichenen Etat kalkulieren. Der Haushalt umfasst 384,2 Millionen Euro, hinzu kommt ein Investitionsvolumen von 97,1 Millionen – dank erwarteter 200 Millionen Euro Gewerbesteuer kann die Stadt dies ohne Kreditaufnahme stemmen.
Angesichts des Aufwinds konnten zahlreiche Budgets erheblich erhöht werden, berichtete Kämmerer Thomas Muth. Dennoch sei es nicht an der Zeit, „mit dem Füllhorn“ durch die Straßen zu ziehen. Aber schlecht geht es der Stadt Wolfsburg zurzeit in der Tat nicht: Dank unerwartet starker Gewerbesteuereinnahmen von VW konnte nicht nur das letztjährige Defizit von 20 Millionen Euro ausgeglichen werden – insgesamt wurde in den letzten drei Jahren fast eine Viertel Milliarde Euro Schulden getilgt, Wolfsburg ist damit schuldenfrei.
Das war nicht immer so, wie OB Rolf Schnellecke im Rückblick in Erinnerung rief: Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen 1995, Gewerbesteuerückzahlungen über 30 Millionen (2003) und sogar 130 Millionen (2007) seien besondere Tiefschläge gewesen: „Aber alles das haben wir überwunden, ohne das Tafelsilber der Stadt zu verscherbeln.“
Schnellecke zog auch eine sehr persönliche Bilanz seiner 17 Jahre an der Spitze der Stadt. Förderung von Arbeitsplätzen, Stärkung der Wirtschaft und ein Stop der Abwanderung von Familien ins Umland seien seine wichtigsten Ziele gewesen – vieles sei erreicht, manches nicht vollendet worden. „Aber gute Grundlagen für die weitere Zukunft sind geschaffen“, so Rolf Schnellecke.