Komasaufen: Zahlen in Wolfsburg sind rückläufig
Wolfsburg. Die Zahl jugendlicher Komasäufer ist in der VW-Stadt offenbar rückläufig. Ein positiver Trend zwar – aus Sicht der zuständigen Stellen aber kein Anlass zur Euphorie.
Die Krankenkasse DAK will 2015 einen Rückgang junger Komasäufer um 25 Prozent festgestellt haben und beruft sich auf das Statistische Landesamt: 18 Kinder und Jugendliche seien mit einer Alkoholvergiftung im Wolfsburger Klinikum gelandet. Immer noch zu viele, sagt Lena Voges, Leiterin des Servicezentrums Wolfsburg: „Regionale Alkoholprävention bleibt für uns unverzichtbar.“ Das Klinikum selbst allerdings erfasste höhere Zahlen. 2015 seien es 24 Minderjährige gewesen, 2016 bislang 20.
Auch Oberarzt Detlef Schmitz von der Kinder- und Jugendmedizin beobachtet zwar „gefühlt einen leichten Rückgang“. Dennoch bleibe Alkohol ein Dauerproblem, weil er zu leicht zugänglich sei für Jugendliche. Insbesondere in der kalten Jahreszeit sieht er große Gefahren: „Bewusstlosigkeit in Folge von Alkohol kann zu Unterkühlung und Lebensgefahr führen.“
Was Polizeieinsätze betrifft, gehe die Zahl der alkoholisierten Jugendlichen sogar „gegen Null“, sagt Sprecher Sven-Marco Claus. Dies sei auch Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen mit dem Jugendamt. Betroffenen Familien seien die Kosten für Einsätze konsequent in Rechnung gestellt worden – mit der gleichzeitigen Möglichkeit, diese zu erlassen, wenn die Erziehungsberatung des Jugendamts aufgesucht wird. Die Kehrseite der Medaille laut Claus: „Subjektiv sehen wir einen Trend unter Jugendlichen hin zu Partydrogen, die nicht minder gefährlich sind.