Kriminalstatistik 2015: Immer mehr Einbrüche in Salzgitter
SZ-Lebenstedt. Eine erfreuliche Nachricht konnte der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Bernhard Bergmann, bei der Polizei-Jahresbilanz verkünden: Die Opferzahlen in Salzgitter sind so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr. Große Sorge dagegen bereiten ihm die zunehmenden Wohnungseinbrüche, ihre Zahl stieg um erschreckende 42 Prozent.
Insgesamt sind für das letzte Jahr 6379 Straftaten zu verzeichnen, 131 weniger als noch im Jahr 2014, freut sich Bergmann. Ein Minus findet sich bei den verübten Rohheitsdelikten. Diese gingen sogar um ganze zehn Prozent zurück – von 1025 auf 904 Taten. Auch die hohe Aufklärungsquote spricht für sich. 92 Prozent aller Täter konnten ermittelt werden.
Besonders erfreulich im Bereich der Rohheitsdelikte ist, so der Kriminaldienstleiter, der Rückgang der schweren Körperverletzungen, die auf öffentlichen Straßen oder Plätzen begangen wurden. „Hier sind knapp 30 Prozent weniger Taten verübt worden.“ Ebenfalls ist die Anzahl der Anzeigen wegen Sexualdelikten von 82 auf 60 gesunken. Das größte Problem stelle das massive Ansteigen der Wohnungseinbrüche dar. Im Jahr 2014 waren es noch 65, „vergangenes Jahr wurden 218 Einbrüche bei der Polizei angezeigt“, berichtet Bergmann. Ein Anstieg um etwa 42 Prozent.
„Wir haben zu wenig Anhaltspunkte, um die Täter zu finden“, gesteht der Beamte. „Die Täter arbeiten sehr professionell, es fehlen oft DNA-Spuren.“ Auch die Ermittlungsquote ist dementsprechend ernüchternd: Gerade mal 6,4 Prozent der Wohnungseinbrüche konnten aufgeklärt werden. Zwar habe die Polizei viel Präventionsarbeit geleistet, doch weist Bergmann darauf hin, dass auch eine aufmerksame Nachbarschaft helfen kann: „Wir können nur appellieren, dass die Anwohner bei Auffälligkeiten sofort die 110 wählen.“
Unbefriedigend ist laut Bergmann auch die Aufklärungsquote bei Diebstählen: Von den 2223 begangenen Taten konnten laut Statistik nur etwa 33 Prozent gelöst werden. Die Flüchtlingskriminalität hingegen stellt in Salzgitter kein großes Problem dar. „Die weit überwiegende Mehrheit der hier lebenden Flüchtlinge begeht keine Straftaten“, sagt Bergmann. Zwischen Oktober und Dezember 2015 wurden nur 18 Flüchtlinge bei der Polizei angezeigt. „Und diese sind bereits schon vor der Flüchtlingswelle in Deutschland gewesen“, betont Bergmann.
Auch in Baddeckenstedt
gibt es eine Abnahme der Straftaten, berichtet Polizist Michael Oslislok. Während es im Vorjahr noch 306 Taten waren, wurden letztes Jahr insgesamt 299 registriert. Ärgerlich sei weiterhin die hohe Zahl der Sachbeschädigungen: „Es gab zahlreiche sinnlose Zerstörungen an Bushaltestellen“, berichtet der Polizist. Dennoch sei Oslislok im Allgemeinen zufrieden, denn „die Straftaten in Baddeckenstedt bewegen sich in einem normalen Maß.“ So fallen auf 100.000 Einwohner in der Samtgemeinde statistisch hochgerechnet 2843 Delikte an. „Damit lebt es sich in Baddeckenstedt 2,2-mal sicherer als in Salzgitter.“