Kulturinstitut in Wolfsburg: Schließung schon beschlossen?

Kulturinstitut in Wolfsburg: Schließung schon beschlossen?

Wolfsburg. Für die italienische Verwaltung ist es beschlossen: Das Kulturinstitut in der Wolfsburger Goethestraße wird geschlossen. Das bekräftigte Botschafter Elio Menzione bei einem Besuch des Bundestagsabgeordneten Joachim Barchmann und der Ratsfrau Nicole Tietz (beide SPD) in Berlin. Doch die Politik kämpft weiter gegen den Beschluss – sowohl in Deutschland als auch in Italien.

Angst ums Italienische Kulturinstitut: Ist die Schließung schon beschlossene Sache? Die Politik kämpft weiter für den Erhalt.

Marlies Ottimofiore vom Institut in Wolfsburg ist „sehr erschüttert“ von der jüngsten Aussage des Botschafters. Gegenüber Barchmann und Tietz hatte Menzione geäußert, die Schließung sei unausweichlich, man werde sich jedoch „intensiv bemühen“, ein ähnliches Angebot zu installieren. Wie das aussehen könnte und wann es so weit ist, ist unklar. Bis Ende März läuft das Programm des Kulturinstituts weiter wie geplant. Es gibt nur zwei hauptamtliche Mitarbeiter: Marlies Ottimofiore ist zuständig für Planung, Buchhaltung, Verwaltung und Presse; Carlo Mazzurco für Internet, Sprachkurse, Bibliothek und Stipendien. Das Institut in der Goethestraße ist Anlaufpunkt für 8000 Wolfsburger Italiener, bietet Ausstellungen, Theater oder Konzerte. „Und fast jeden Tag steht ein Neubürger aus Italien vor der Tür“, sagt Ottimofiore.
Der Rat der Stadt Wolfsburg brachte zur Unterstützung bereits eine Resolution ein, der VW-Betriebsrat macht sich für den Erhalt stark. In Italien selbst ruht die Diskussion über die Schließung der Kulturinstitute im Ausland wegen der aktuellen Regierungsumbildung. Die Diskussion wurde auf nächste Woche oder auf einen noch späteren Zeitpunkt vertagt.