KZ-Überreste in Wolfsburg
Wolfsburg. Die Suche nach einem „richtigen und angemessenen Umgang mit der Vergangenheit“ (Oberbürgermeister Klaus Mohrs) führt offenbar über einen steinigen Weg. Erst gab es Kritik am Plan, die KZ-Fundamente auf dem Laagberg zu versetzen, dann Applaus für das Aufschieben der Entscheidung und jetzt wieder Kritik. Der Plan bleibt indes gleich. Er sieht bisher so aus:
Der größte Teil der auf der Baustelle freigelegten Fundamente wird geborgen, konserviert und im Rahmen einer Gedenkstätte sichtbar gemacht. Ein kleiner Teil der Funde bleibt vor Ort und wird so erhalten, wie es – so Mohrs – „aus denkmalpflegerischer Sicht sinnvoll ist“. Inklusive einer Kenntlichmachung. „Grundsätzlich gilt: Wenn man die Funde zeigen möchte, müssen sie verändert werden, da sie sonst binnen weniger Jahre ruiniert wären“, erklärte der Oberbürgermeister in der letzten Ratssitzung. Und weil die Funde möglichst nicht ruiniert werden sollen, ist eine Sondersitzung für August in Planung. Bis dahin verfolge die Verwaltung „pragmatische Lösungen zur temporären Sicherung“, erklärte Stadtsprecherin Elke Wichmann am vergangenen Montag. Momentan sind es ganz pragmatische Planen, an einer höherwertigen Sicherung werde aber gearbeitet.
Wie und wo die Gedenkstätte stehen soll, das wird im August Thema sein. Vorschlag der Verwaltung ist das Gelände zwischen Tankstelle und Lidl an der Breslauer Straße. Dort befand sich in den 1940er Jahren ein Trafo für den elektrischen Zaun, der das Lager mit insgesamt vier Baracken umspannte – und auch die erste Baracke stand dort.
Mohrs schwebt vor, mit Auszubildenden von Volkswagen, die in Auschwitz an der dortigen Gedenkstätte arbeiten, Ideen für die Wolfsburger Erinnerungsstätte zu entwickeln. Auch das Landesamt für Denkmalpflege, die Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten und die der KZ-Gedenkstätte Neuengamme – das Laagberg-Lager war eine Außenstelle – würden gehört.