Stadt Gifhorn sichert sich das „BGS-Gelände“

Stadt Gifhorn sichert sich das „BGS-Gelände“

Gifhorn. Lange Jahre war das ehemalige Bundespolizei-Gelände am Wilscher Weg ein Sorgenkind mit großem Potenzial. Nun zeigt die Stadt Gifhorn Interesse, das Areal zu erwerben, das bis auf die Bundespolizei-Fliegerstaffel brach liegt. Der Gifhorner Rundblick sprach mit Bürgermeister Matthias Nerlich über die Gründe für den Kauf.

Bis auf die Fliegerstaffel der Bundespolizei liegt das Gelände am Wilscher Weg brach. Bürgermeister Matthias Nerlich erklärt, warum die Stadt sich das Areal sichern möchte. Photowerk

Auf einer Ratssitzung am 30. September soll Gifhorns Politik grünes Licht für den Grundstücksdeal geben. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) geht davon aus, dass der Vertrag zustandekommt.
„Wir stehen mit der Stadt in intensiven Verhandlungen“, sagt Gerd Deyhle, Chef der Bima in Hannover. Bei der Fläche, um die es gehe, handele es sich um sieben des insgesamt 19 Hektar großen Geländes am Wilscher Weg, das früher der Bundesgrenzschutz (BGS) genutzt hat.
„Der Vertragsentwurf liegt bereits vor – in einigen Punkten bedarf er jedoch noch einiger Änderungen“, erklärt Deyhle. Zum Verkaufspreis des früheren Bundespolizei-Standortes, auf dem sich mehrere Unterkünfte befinden, machte der Bima-Chef keine Angaben.
Sollte die Stadt Eigentümerin des Areals werden, habe sie auch die Planungshoheit. Allerdings sei bei einer Bauleitplanung der Immissionsschutz zu berücksichtigen, denn in direkter Nachbarschaft gebe es Fluglärm durch Hubschrauber der Gifhorner Bundespolizei-Flieger, erläuterte Deyhle.
„Über den Kauf wird der Stadtrat im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung entscheiden“, erklärt Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich.
Auf Rundblick-Nachfrage stellt Nerlich klar: „Es gibt noch keine konkreten Pläne für die Nutzung. Aber wir wollten uns das Gelände sichern, bevor es auf dem freien Markt verkauft wird und dort etwas entsteht, das wir nicht haben möchten.“
Eine Nutzungsmöglichkeit kann er allerdings bereits im Vorfeld ausschließen: Da in der so genannten „BGS-Kaserne“ als einziger verbliebener Nutzer die Fliegerstaffel der Bundespolizei ansässig ist, kommt eine Wohnbebauung am Wilscher Weg nicht infrage.
Die Fläche ist mit zwei Bundesstraßen-Anbindungen strategisch günstig gelegen und bietet durch ihre Größe viele Möglichkeiten – daher hatte die Stadt schon länger ein Auge darauf geworfen.
„Bei Bundeswehr-Immobilien haben die Kommunen eine Art Vorkaufsrecht, das galt bis vor Kurzem aber nicht für die der Bundespolizei. In dieser Hinsicht hat es im Bundestag ein Umdenken gegeben und es gibt Gespräche mit den Kommunen, bevor die Immobilien auf den freien Markt kommen“, so Nerlich.