US-Bundesstaaten drohen mit neuer Klage
ARCHIV – Blick auf das Volkswagen-Logo auf dem Verwaltungsgebäude der Konzernzentrale im Stammwerk Wolfsburg (Foto vom 12.09.2008). Volkswagen lässt sich trotz der Marktschwäche in weiten Teilen Europas nicht von seinem Erfolgskurs abbringen. Zwischen Januar und April wurden von den Konzernmarken insgesamt 2,89 Millionen Autos verkauft – 8,6 Prozent mehr als in den ersten vier Monaten des vorigen Jahres. Foto: Jochen Lübke dpa/lni (zu lni 0455 vom 11.05.2012) +++(c) dpa – Bildfunk+++

US-Bundesstaaten drohen mit neuer Klage

Washington/Wolfsburg. Volkswagen drohen wegen des Abgasbetrugs in den USA weitere Belastungen. Der Generalstaatsanwalt von New York stellte gestern in Washington eine Klage mehrerer Bundesstaaten vor, in der „Hunderte Millionen Dollar“ an zusätzlichen Strafen für die Wolfsburger verlangt werden. Der Klage zufolge sollen Dutzende VW-Mitarbeiter und Manager an dem Abgasbetrug beteiligt gewesen sein.
Die Klagen richten sich gegen Volkswagen, Audi und Porsche sowie die jeweiligen US-Ableger der Firmen. Einer der Vorwürfe lautet auch auf die Zerstörung wichtiger Beweismittel.
Der frühere VW-Chef Martin Winterkorn sei früh über die Abgasmanipulation informiert gewesen. Winterkorn habe im Frühjahr 2014 von der Existenz einer illegalen Abschalteinrichtung gewusst. In der Klage bezieht sich Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman unter anderem auf eine E-Mail von Frank Tuch, der damals das Qualitätsmanagement von Volkswagen leitete, an Winterkorn. Darin schreibt Tuch den Angaben zufolge, eine detaillierte Erklärung für die dramatisch hohen Stickoxidemissionen könne den Behörden nicht gegeben werden.
Erstmals taucht auch der Name des jetzigen VW-Chefs Matthias Müller in einer Klage gegen den Konzern auf, berichtet die New York Times. Müller habe demnach schon im Jahr 2006, als er noch als Chef des Projektmanagements von Audi fungierte, gewusst, dass die Audi-Fahrzeuge nicht die amerikanischen Umwelt-Anforderungen erfüllten. Um Geld zu sparen, habe das Unternehmen sich damals entschieden, eine zweifelhafte Manipulations-Software einzusetzen.