Windpark? Die Mehrheit der Müdener ist dagegen
Müden. Die Müdener hatten das Wort: In Sachen Windkraft gab es am vergangenen Wahlsonntag in der Gemeinde erstmals eine Bürgerbefragung. Und dabei sprachen sich 1705 Einwohner (53,03 Prozent) gegen und 1453 (45,19 Prozent) für den Bau eines Windparks vor den Türen des Ortes aus. Gemeindedirektor Eckhard Montzka und Bürgermeister Horst Schiesgeries waren überrascht: „Das ist ein deutliches Nein“, so Schiesgeries.
Von 4512 Wahlberechtigten haben 3215 abgestimmt. Und obwohl bei dieser Befragung nur Ja oder Nein angekreuzt werden musste, wurden von den Wahlhelfern 57 ungültige Stimmzettel gezählt, so Montzka. Als „recht deutliche Antwort“ wertete Schiesgeries das Ergebnis. Seitens der Gemeinde Müden stehe jetzt noch eine Stellungnahme an den Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) aus. Als Bürgermeister werde er diesbezüglich dem Rat empfehlen, „das Votum der Bürger zu respektieren“. Das seien die „Regeln der Demokratie“, und bei der Abstimmung gebe es „keinen Fraktionszwang“, so Schiesgeries. Als Grund für das deutliche Nein vermutet er, dass wohl die geplante Größe des Windparks – immerhin 330 Hektar – die Einwohner abgeschreckt hat. Laut Montzka bleibt nun abzuwarten, ob sich der ZGB diesem Votum fügt, denn dort falle letztlich die politische Entscheidung.
In Dieckhorst sprachen sich 268 Wähler für und 341 gegen den Windpark aus. In Ettenbüttel votierten 251 dafür, 181 dagegen. In Flettmar gab es 272 Ja- und 210 Nein-Stimmen. In Hahnenhorn votierten 40 Einwohner für den Windpark und 64 dagegen. In Müden-Ost sprachen sich 239 dafür und 459 dagegen aus, in Müden West kreuzten 255 Wähler ein Ja und 300 Einwohner ein Nein an. Bei der Briefwahl gab es 128 Ja- und 150 Nein-Stimmen.