Wohnungen oder Läden, wo früher die Milch floss
Gifhorn. Seit über sechs Jahren steht sie leer – die ehemalige Molkerei gegenüber dem Bahnhof Gifhorn-Stadt. Nun bekunden gleich zwei Investoren Interesse an dem Areal zwischen Bahnhofstraße und Poststraße.
Das Gebäude selbst wird voraussichtlich der Abrissbirne zum Opfer fallen und Platz machen für Neues. Seniorengerechte Wohnungen oder eine Ladenzeile sind im Gespräch.
„Wir sind optimistisch, dass die Gespräche schon in diesem Jahr einen erfolgreichen Abschluss finden“, sagt Wiebke Böge, die die große Immobilie gemeinsam mit ihrem Vater Helmut besitzt und verwaltet. Gleich zwei Interessenten hätten konkrete Nachnutzungspläne für das mehr als 6700 Quadratmeter große Grundstück.
„Unterschrieben sind die Verträge allerdings noch nicht, denn aktuell wird geprüft, welche Vorhaben sich an dieser Stelle realisieren lassen“, erklärt Wiebke Böge. Die Unternehmerin führte die Geschäfte der Molkerei bis zum 31. Dezember 2005. Danach übernahm die Firma Frischli die Gifhorner Molkerei für weitere 13 Monate. Anfang 2006 wurde der Traditionsbetrieb endgültig stillgelegt.
Wie hoch die Kosten für den Abbruch des ehemaligen Molkereigebäudes gegenüber des Gifhorner Bahnhofes sind – die Edelstahl-Stapeltanks wurden längst demontiert – steht noch nicht fest. „Ein Investor verhandelt in dieser Angelegenheit mit einem Abbruchunternehmen“, erklärt Helmut Böge.
Aus dem Rathaus kommen positive Töne: „Wir würden uns freuen, wenn daraus etwas Positives entsteht, sagt Bürgermeister Matthias Nerlich im Gespräch mit dem Gifhorner Rundblick. Sowohl die Angebote – ob Wohnungen oder Einkaufsstandort – könnten zur Stadtentwicklung beitragen. Auch nicht unwichtig sei der erste Eindruck, den Reisende am Stadtbahnhof von Gifhorn erhalten. Er erwarte eine deutliche Aufwertung des Erscheinungsbildes.