Gut gedämmt – aber sicher!
Viel Energie sparen und dadurch die Heizungskosten um 30 bis 50 Prozent mindern – für Hausbesitzer gibt es gute Gründe, die Außenwände ihres Einfamilienhauses mit Wärmedämm-Verbundsystemen zu sanieren. 72 Prozent der Deutschen halten diese Maßnahme für eine vorrangige Investition in den Wert eines Hauses, so eine neue Umfrage der BHW Bausparkasse.
Doch wie steht es um das Material? „82 Prozent der Isolierplatten sind aus Polystyrol, auch Styropor genannt, weil sie preiswert und unkompliziert zu verarbeiten sind“, erläutert Rüdiger Grimmert von der BHW Bausparkasse. „Systeme aus Mineralwolle kommen 20 bis 25 Prozent teurer.“ Eine Dämmung aus Phenolharz kostet sogar bis zu dreimal mehr.
Sicherheit geht vor
Kürzlich entflammte in den Medien die Diskussion um die Sicherheit im Brandfall. Dämmschichten von 20 bis 30 Zentimetern können laut dem Deutschen Feuerwehrverband im Fall des Falles die Ausbreitung von Bränden beschleunigen. Dr. Wolfgang Setzler, Geschäftsführer des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS), beruhigt hingegen Hausbesitzer: „Kein Baustoff wird so intensiv getestet, überprüft und immer wieder weiterentwickelt wie Dämmsysteme. Die Versuche werden von anerkannten, unabhängigen Prüfinstituten vorgenommen.“ Sein Fachverband empfiehlt generell die höchste Sicherheitsstufe, die Ausführung der Dämmung in der höheren Brandklasse B1, und geht damit über die derzeitige Vorgabe des Gesetzgebers sogar noch hinaus. Die besagt, dass Einfamilienhäuser von einer Höhe bis sieben Metern in der niedrigeren Brandklasse B2 – normal entflammbar – ausgestattet werden dürfen. Auch bei der Brandklasse B2 ginge bei ordnungsgemäßer Ausführung durch Fachhandwerker das Risiko gegen Null, so der Verband.
Energieberater einschalten
BHW-Experte Rüdiger Grimmert rät Modernisierern, sich für ihr Bauprojekt Expertenrat einzuholen: „Bei der Planung einer effektiven Dämmung können Hausbesitzer auf zertifizierte Energieberater vertrauen. Die sollte man ohnehin vor jeder Sanierung mit der Beurteilung des Objekts und des Energie-Einsparpotenzials beauftragen.“ Für die Vor-Ort-Beratung winkt eine Förderspritze des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Höhe von 300 Euro.