Landkreis Gifhorn: B-4-Brückenabriss verzögert sich
Landkreis Gifhorn. Es ist ein Mammut-Projekt, das nicht nur auf das Gifhorner Stadtgebiet, sondern auch auf mehrere Orte im Landkreis starke Auswirkungen haben wird: der Abriss und Neubau der B-4-Brücke über die Celler Straße. Doch die Bürger erhalten eine „Gnadenfrist“, denn das Vergabeverfahren verzögert den Start der Abrissarbeiten. Allerdings kann dies auch die Bau- und Sperrungsphase verlängern.
Bei öffentlichen Großprojekten ist es durchaus üblich, dass sich die Baufirmen, die sich für die Arbeiten beworben haben, um die Aufträge rangeln. „Wir rechnen mit Verzögerungen wegen vergaberechtlicher Probleme“, so Bernd Mühlnickel, Geschäftsbereichsleiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Der aktuell angestrebte Baubeginn im September werde sich daher voraussichtlich nicht halten lassen.
„Ursprünglich war nur eine Erhöhung der Lärmschutzmauer geplant“, berichtet Brückenbauer Gerhard Kanter bei einer Pressekonferenz im Gifhorner Rathaus am vergangenen Montag. Bei der Überprüfung habe sich dann ergeben, dass die gesamte Brücke weg muss. Damit war klar: An einer Vollsperrung sowohl der Celler Straße als auch der B 4 geht kein Weg vorbei.
„Wenn man anfängt zu bauen, dann für die Zukunft“, erklärt Kanter. Somit wird die neue Brücke mit 22 Metern vier Meter breiter sein als ihre Vorgängerin aus dem Jahr 1968. Sie erhält zwei getrennte Überbauten mit je zwei Spuren, die auch den Schwerlastverkehr tragen können, die zurzeit die umliegenden Ortschaften belasten. Die Fahrbahnverbreiterung wird sich auf eine Länge von rund einem Kilometer erstrecken. Die Lärmschutzwände sollen zwischen 4,50 und 5 Metern hoch werden.
Wenn schon, denn schon, so die Devise. Da auch die B 4 zwischen dem Kreuz mit der B 188 und der Abfahrt Alte B 4 für die Bauphase gesperrt werden muss, erhält dieser Abschnitt gleich eine neue Fahrbahndecke. Die Kosten hierfür kommen zu den insgesamt 13,5 Millionen für die Brückenbauarbeiten hinzu.
Zwei Jahre Bauzeit mit geplanten 15 Monaten Sperrung – da wäre ein gutes Timing wertvoll, um optimale Wettervoraussetzungen für einen schnellen Fortschritt zu können. Hier kommt Sand ins Getriebe: Wann die vergaberechtlichen Fragen geklärt sein werden, ist zurzeit noch unklar. Für die Planer bedeutet dies, dass im schlimmsten Fall zwei Winter in die Phase der Vollsperrung der Celler Straße fallen könnten. Das würde höchstwahrscheinlich die Kosten in die Höhe treiben und den Bürgern im Kreis noch mehr Geduld abverlangen.
Die Umleitungen:
Bei den geplanten Umleitungen gibt es zwei Gruppen von Verkehrteilnehmern, die es um den B-4-Abschnitt herumzuführen gilt. Zum einen wird der Fernverkehr großräumig über Autobahnen und Bundesstraßen gelenkt. Von der A 2 aus Richtung Hannover läuft die Strecke über die B 214 und die B 188 zur B 4; aus Richtung Berlin wird ab Kreuz Wolfsburg/Königslutter die A 39 und die B 188 zur B 4 empfohlen.
Rund ums Stadtgebiet geht es von der Abfahrt Alte B 4 über die L 292 nach Isenbüttel, dann über K 118 und K 114 zur Dragenkreuzung und von dort über die Christinenstift-Kreuzung zur Anschlusstelle mit der B 4.
Im Westen ist der Umweg länger: Von besagtem Kreuz
B 4/B 188 geht die Reise über die B 188 und die L 283 nach Leiferde und von dort auf der L 320 über Vollbüttel und Ribbesbüttel zurück zur B 4.