33 Granaten in Gifhorner Maschstraße gefunden

33 Granaten in Gifhorner Maschstraße gefunden

Gifhorn/Neubokel. Bei der Gartenarbeit stieß Olaf Schwarz in der Maschstraße auf ein gefährliches Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg: alte verrostete Handgranaten! Nachdem er die Gefahr erkannte und die Polizei informierte, wurden insgesamt 33 der Sprengkörper ausgegraben und vom Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Hannover in der Nähe von Neubokel kontrolliert gesprengt.

Kontrollierte Explosion bei Neubokel – in der Maschstraße hätten die 33 Granaten erheblichen Schaden angerichtet.

„Bei der ersten Granate dachte ich noch, es wäre ein einfaches Stück Metall – und dann habe ich sie einfach zur Seite geworfen.“ Olaf Schwarz ist heilfroh, dass alles noch einmal gut gegangen ist. Schließlich hätte ihn das Ausgraben der Fichtenwurzeln auch das Leben kosten können: „Ich hab da mit dem Spaten ganz schön dolle rumgekloppt in dem Erdloch.“
Und dann stieß er schon wieder auf ein Stück Metall: „Diesmal mit Bügel dran – da erkannte ich dann auch, dass es eine Granate war.“ Schwarz brachte sich und seine Familie in Sicherheit.
„Die 33 verrosteten Eierhandgranaten US-amerikanischer Infanteristen wurden offenbar 1945 dort verbuddelt – die Häuser in der Maschstraße wurden aber erst in den 50er Jahren gebaut“, berichtet Polizeisprecher Thomas Reuter. „Als erste Maßnahme wurde die Gefahrenstelle zunächst abgesperrt – am Sonntagmorgen gruben dann Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Handgranaten aus und transportierten sie zu einer Brachfläche zwischen Neubokel und BGS-Siedlung“, berichtet Reuter. „Dort wurden sämtliche Zufahrtswege in einem Radius von mehreren Hundert Metern abgesperrt.“ Vorsorglich war auch ein Rettungswagen dabei.
Um 12.10 Uhr wurden die Granaten dann planmäßig in die Luft gejagt. „Sämtliche Sprengkörper wurden zerstört“, erklärt Reuter. Zurück blieben lediglich zwei kleine Erdlöcher.
Nach der Bergung der 33 Granaten am vergangenen Sonntag soll der Garten nun noch einmal von Spezialisten komplett abgesucht werden. „Ich buddele erst mal nicht mehr weiter und die Kinder haben Garten-Verbot“, so Schwarz.
Möglich ist auch, dass auf Nachbargrundstücken noch weitere gefährliche Relikte im Boden liegen inklusive des Brauhaus-Grundstücks.
„Es muss im Interesse des Grundstückseigentümers sein, den eigenen Garten durch eine Fachfirma genau begutachten zu lassen, um möglicherweise weitere Munition zu finden“, erklärt Reuter. Die Kosten für eine solche Aktion trage der Hauseigentümer selbst: „Es gilt das Zuständigkeitsprinzip.“
„Wir haben der Stadt eine Untersuchung des betroffenen Bereichs durch eine private Kampfmittelräumfirma empfohlen“, sagt Thomas Bleicher, Chef des Kampfmittelbeseitigungsdienstes in Hannover.
Über das weitere Vorgehen hat das Gifhorner Ordnungsamt allerdings noch nicht entschieden. „Die Sache wird geprüft“, versichert Fachbereichsleiterin Elke Rohrbeck.