Auf der B4 gilt bei Nässe weiterhin Tempo 60
Gifhorn. Aquaplaning-Gefahr auf der neuen Fahrbahn: Mit Tempo 60 bei Nässe werden Autofahrer auf der B 4 bei Gifhorn bis auf Weiteres leben müssen. Experten raten auch dringend dazu, sich angesichts tückischer Gefahren daran zu halten. Derweil versichert die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, dass die Temporeduzierung kein Dauerzustand sein soll.
Der Regen sammelt sich auf der im vorigen Jahr neu asphaltierten Decke an einigen Stellen zu Pfützen, vornehmlich auf den linken Fahrspuren an den neuen Beton-Mittelwänden. Die Gefahr: Die Pfützen stehen oft nur auf einer Hälfte der Fahrbahn, die rechten Reifen sind somit noch auf nasser Fahrbahn und greifen, aber die linken schwimmen auf.
„Das ist eine gefährliche Sache“, sagt Lutz Dietrich, Fahrsicherheitstrainer der Gifhorner Kreisverkehrswacht. Dadurch könne ein Fahrzeug von der Spur abkommen. Diese Gefahr sieht auch Winfried Enderle von der Gifhorner Polizei. „Genau aus dem Grund wurde die Geschwindigkeit bei Nässe auf 60 herabgesetzt.“ Nur: „Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird von keinem eingehalten“, sagt Dietrich. „Wenn man da wirklich mit 60 fährt, ist man ein massives Verkehrshindernis und muss aufpassen, dass einem keiner drauffährt.“
„Das kann nicht so bleiben“, sagt Dietrich über die Aquaplaning-Gefahr. Soll es auch nicht, sagt Bernd Mühlnickel von der Landesbehörde für Straßenbau in Wolfenbüttel. Doch das Abstellen des Mangels scheint nicht so einfach zu sein. Mühlnickel gibt unter anderem Kiefernnadeln die Schuld: Denn sie verstopften die Wasserdurchlässe der Beton-Mittelschutzwände. „Wir beobachten im Augenblick die Situation.“ Was wäre zu tun? Bauarbeiten an der Fahrbahn schließt Mühlnickel aktuell aus. „Wenn es nur mit baulichen Änderungen geht, müssen wir das machen. So weit sind wir aber noch nicht.“ Eher werde es darum gehen, häufiger zu reinigen, damit die Durchlässe funktionieren und das Wasser ablaufe. Bis eine wirksame Lösung gefunden sei, müsse es bei der Tempobeschränkung bleiben.