Aus Jugendwerkstatt wird Musik- und Eventzentrum

Aus Jugendwerkstatt wird Musik- und Eventzentrum

Gifhorn. Das historische Bahnhofsgebäude bekommt ganz neue Funktionen: Musiker Volker Schlag und Partner Kian Badachschan haben das alte Bauwerk im Gifhorner Süden vom Kirchenkreis gekauft. Aus der ehemaligen Jugendwerkstatt soll nun eine Musikschule mit multifunktionalem Veranstaltungszentrum werden.

Von rechts: Volker Schlag und Kian Badachschan übernahmen nicht nur die alte Bahner-Mütze, sondern auch den Schlüssel für den historischen Bahnhof.

„Damit erfüllt sich für uns ein lang gehegter Wunschtraum“, freut sich Schlag darüber, dass das Projekt nun endlich in trockenen Tüchern ist. Der über die Kreisgrenzen hinaus bekannte Musiker hatte erst kürzlich der Rock- und Popschule des Landkreises den Rücken gekehrt – und ein neues Projekt angekündigt.

„Jetzt kann es losgehen“, freuen sich Badachschan und Schlag, die den neuen Kult-Bahnhof als gleichberechtigte Chefs führen wollen. Mit Manfred Siems, Verwaltungsleiter des Kirchenkreises, und Reinhardt Reupke, verantwortlich für die Kirchenkreis-Liegenschaften, stießen die neuen Kult-Bahnhof-Eigentümer nach dem Vertragsabschluss mit Sekt an.

„Am 7. Januar wollen wir starten“, kündigt Schlag an. In dem ehemaligen Bahnhofsgebäude sollen eine Schauspielschule, eine Musikschule 50Plus und eine Rock- und Pop-Schule einziehen. „Es wird auch Platz für Veranstaltungen, eine Probebühne und Proberäume geben“, sagt Schlag. Zudem ist in der früheren JWG ein Musikladen geplant, in dem es Instrumente und Studiozubehör gibt.

Bevor Gitarre, Schlagzeug und Bass loslegen, sind erst einmal Schleifmaschine, Hammer und Pinsel an der Reihe: Schlag und Badachschan bauen bereits an ihrem „Kult-Bahnhof“. Am 16. November soll in ihrer Musikschule bereits der erste Kursus im Auftrag des Jobcenters laufen.

Größte Baustelle wird die ehemalige Fahrradwerkstatt sein. „Ab heute wird der Fußboden geschliffen“, sagt Schlag. Eine Leichtbauwand soll raus. Für die Maler bleibt genug zu tun im künftigen Showroom, der im barocken Stil hergerichtet werden soll. Gleich daneben wird aus der ehemaligen Küche der Jugendwerkstatt das Café der Musikschule.
Für viele Arbeiten engagieren die Musikschulmacher Betriebe. Beispiel Fußboden im Showroom: „Er muss etwas abkönnen und auch wertig aussehen.“

Schlag und Badachschan wollen mit dem „Kult-Bahnhof“ ein breites Publikum erreichen. Es gibt zum Beispiel Rockkonzerte mit den eigenen Schülern, die Räume werden aber auch an Autokonzerne für Seminare vermietet.

Schlag und Badachschan packen selbst an. „Ich komme wieder zu meinen Wurzeln zurück“, sagt der gelernte Elek­triker Schlag. Kumpels werden ihnen helfen.
Mitte Dezember wollen Schlag und Badachschan den Showroom fertig haben. Einen Monat früher startet ein Seminar, in dem Arbeitssuchende ein Theaterstück erarbeiten. Sie werden zunächst im Seminarraum im Obergeschoss untergebracht.