Autofahrten im Landkreis Gifhorn werden zur Geduldsprobe
Kreis Gifhorn / Calberlah. Der Baustellen-Marathon im Osten des Kreises Gifhorn nimmt kein Ende. Zusätzlich zum eigenen Umleitungsverkehr der Tangente importiert der Landkreis auch noch den von der A 39 aus Wolfsburg. Nicht nur die Verkehrsteilnehmer selbst brauchen da Nerven wie Stahlseile.
Inzwischen läuft der Verkehr auf der Tangente wenigstens wieder in Richtung Wolfsburg, doch in die andere Richtung wird er umgeleitet – über die B 188, wo es in Weyhausen Bauarbeiten gibt und die Dragenkreuzung bei Gifhorn nur eingeschränkt nutzbar ist, und die L 292, wo es in Calberlah Bauarbeiten gibt. Als würde das nicht reichen, umfahren viele A-39-Pendler zwischen Braunschweig und Wolfsburg die Mega-Baustelle der Autobahn auch über die Bundes- und Landesstraßen im Kreis Gifhorn.
„Überall wird gebuddelt, und jetzt fährt alles durch Calberlah“, seufzt Bürgermeister Thomas Goltermann und fügt mit Ironie hinzu: „Wir sind alle mordsmäßig amüsiert.“ Der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt „hat signifikant zugenommen“.
Dass sich die Calberlaher die Mehrbelastung nicht einbilden, ist an den Verspätungen der VLG-Busse abzulesen. Die liegen am Nachmittag, wenn der Feierabendverkehr nicht über die Tangente laufen kann, bei 20 bis 30 Minuten bei den Wolfsburger Linien, sagt Geschäftsführer Stephan Heidenreich. „Ich bin froh, dass diese Baumaßnahmen in den Ferien laufen.“ Es sei nicht auszudenken, liefe jetzt auch noch der Schülerverkehr.
Wie geht es nach den Ferien weiter? Ab dem morgigen Montag läuft der Verkehr auf der Tangente wieder in beide Richtungen – allerdings durch eine Baustellenampel geregelt. Auch auf der A 39 soll es ab morgen wieder entspannter laufen. Aber auch dort werden noch weiter Bauarbeiten stattfinden.
„Wir müssen ein bisschen mehr Zeit, Geduld und Nerven mitbringen“, sagt Goltermann. Eine gewisse Portion Gleichmut sei hilfreich. Immerhin: „Es findet ja nicht statt, um die Leute zu verärgern. Es sind alles notwendige Maßnahmen.“