Bringt Mautpflicht für Lkw auch Entlastung für den Landkreis Gifhorn?
Landkreis Gifhorn. Mautpflicht für Lastwagen auch auf allen Bundesstraßen ab 1. Juli 2018: Wird das für weniger Schwerlastverkehr im Landkreis Gifhorn sorgen? Die Einen hoffen auf eine Entlastung, die Anderen glauben nicht im Entferntesten daran.
„Wenn im Norden die Fähre anlegt, donnern spätestens drei Stunden später dänische Lastwagen durch Rötgesbüttel.“ Bürgermeister Stefan Konrad begrüßt es, dass die Bundesstraße 4 mit der Maut zukünftig unattraktiver weil teurer für den Güterverkehr wird. „Es gibt viele, die ballern dort regelmäßig lang, obwohl auf der A 7 kein Stau ist.“
Das sieht auch Meines Bürgermeisterin Ines Kielhorn so: „Die Lastwagen fahren auch um 22.30 Uhr dort lang, und dann ist die Autobahn frei.“ Die B 4 werde als Maut-Umgehung stark genutzt. Nun hat die Bundesregierung beschlossen, auch die Bundesstraßen ab 2018 mautpflichtig zu machen: „Ich denke schon, dass es etwas bringen wird.“
„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt dagegen Gifhorns Polizeisprecher Thomas Reuter zu dem Thema. „Die Verkehrsdichte auf den Autobahnen wird immer stärker.“ Eine Verdoppelung des Schwerverkehrs bis 2030: Viele werden deshalb trotz Maut die hiesigen Bundesstraßen nehmen. „Bevor ich auf der Autobahn im Stau stehe, fahre ich lieber langsam über die Bundesstraße.“
Das sieht auch Fuhrunternehmer Volker Asche so, der 25 Lastwagen am Standort Gifhorn hat. Von Braunschweig nach Hamburg seien es über die B 4 60 Kilometer weniger als über die Autobahnen. Und die Bundesstraße sei inzwischen gut ausgebaut mit Ortsumgehungen: „Viel langsamer bin ich dort nicht.“ Das bedeute, dass die Bundesstraße 4 auch mit Maut zukünftig eine attraktive Alternative für die Lkw-Fahrer bleibe.
Für die Spediteure bedeute der Beschluss der Bundesregierung: „Jeder Kilometer kostet dann mehr Geld.“ Geld, das letzten Endes der Verbraucher bezahle, denn die Kosten würden logischerweise weiter geleitet.