Einbruchszahlen im Landkreis Gifhorn auf Höchststand – Polizei rät zur Vorbeugung
Bevor sich Einbruchsopfer selbst einen Überblick verschaffen, sichert die Polizei tatrelevante Spuren.

Einbruchszahlen im Landkreis Gifhorn auf Höchststand – Polizei rät zur Vorbeugung

Landkreis Gifhorn. 278 Einbrüche in Häuser und Wohnungen hat die Gifhorner Polizei nach vorläufigem Stand kreisweit für das vergangene Jahr registriert. „Das ist die höchste Zahl in den vergangenen zehn Jahren“, sagt Kripochef Jürgen Schmidt im exklusiven Gespräch mit hallo Gifhorn. Die Schwerpunkte der Taten liegen in der Stadt Gifhorn sowie in den Samtgemeinden Isenbüttel, Meinersen und Papenteich. Allerdings gibt es für Hausbesitzer und Wohnungsinhaber auch verschiedene Möglichkeiten, sich vor Einbrüchen zu schützen. Kernstück: Mechanische Sicherungen in den eigenen vier Wänden und eine aufmerksame Nachbarschaft.
Nach den Erkenntnissen der Ermittler dringen Täter bevorzugt von der Hausrückseite über die Terrassen- oder eine seitliche Tür in Objekte ein, die sie zuvor beobachtet haben. Abgesehen hätten es die Diebe laut Erstem Kriminalhauptkommissar Uwe Ramme besonders auf Bargeld und Schmuck. Danach würden die Räume oftmals gezielt durchsucht. Zudem machen sich Tätergruppen die überproportional hohe Abwesenheit von Bewohnern am Tage gezielt zunutze. Die direkte Anbindung an die Autobahn 2 sowie die Bundesstraßen 4 und 214 böten laut Jürgen Schmidt gute Bedingungen, um möglichst unauffällig zu entkommen.
Unmittelbar nach jedem telefonisch gemeldeten Einbruch macht sich ein Streifenwagen auf den Weg zu den Betroffenen. Die Beamten halten dann im näheren Tatumfeld Ausschau nach verdächtigen Personen, die mit dem Einbruch zu tun haben könnten. „Bei der Tatortaufnahme wird dann akribisch unter anderem nach Finger- und Schuhspuren gesucht. In wenigen Einzelfällen lassen sich auch DNA-Spuren finden“, erläutert der Erste Kriminalhauptkommissar Jürgen Schmidt.
Anschließend wird erfasst, welche Gegenstände im Haushalt fehlen. Allerdings lassen sich gestohlenes Geld und Wertsachen im Nachhinein nur schwer wiederfinden. „Einbrüche gehören in den Bereich der schwer aufklärbaren Delikte, die Aufklärungsquote liegt zwischen 23 und 24 Prozent – verglichen mit dem Durchschnitt in Niedersachsen schon ein ordentlicher Wert“, berichtet Schmidt. Ein weiterer Grund, der es den Ermittlern schwermacht: Für Einbrüche in Wohnungen oder Häuser gibt es fast nie Zeugen.
„Ein Täter möchte leicht, schnell und ungesehen eindringen können“, sagt der Beauftragte für Kriminalprävention bei der Polizei Gifhorn, Hermann Salge. Damit diese Gleichung nicht aufgeht, können Bürger eine ganze Menge tun. Wichtig sind der Einbau von mechanischen Verriegelungen an Türen und Fenstern, die ein Aufhebeln mit Tatwerkzeugen unmöglich machen. Der Anschein längerer Abwesenheit sollte vermieden und sämtliche Türen bei jedem Verlassen des Hauses abgeschlossen werden.
Zusätzlich empfiehlt es sich, Augen und Ohren im eigenen Wohnumfeld offen zu halten: Fallen in den Straßen fremde Personen oder Fahrzeuge auf, die dort noch nie zuvor gesehen wurden? Die Polizei appelliert, auch solche vermeintlich kleinen Beobachtungen unverzüglich mitzuteilen.

❱❱ Für Fragen zum Einbruchschutz ist Hermann Salge, Beauftragter für Kriminalprävention bei der Polizei Gifhorn, unter Telefon 05371-9800 und per E-Mail an hermann.salge@polizei.niedersachsen.de erreichbar.