Einigung zur Zukunft des Gifhorner Teves-Werkes
Gifhorn. Jetzt ist es abgemacht: Continental-Teves, Betriebsrat und IG Metall haben sich zur Zukunft des Gifhorner Werks geeinigt. Am Montag haben sie die Verträge unterzeichnet.
„Richtig zufriedene Gesichter werden Sie auf beiden Seiten nicht sehen“, sagte Werkleiter Dr. Kristijan Bauer in der Pressekonferenz. „Die Mitarbeiter müssen das erstmal sacken lassen“, berichtete Burkhard Häusler, zweiter Vorsitzender des Betriebsrates. „Es war nicht immer ganz einfach, eine Lösung zu finden“, sagt Lothar Ewald von der IG Metall.
Und die Gespräche werden wohl in regelmäßigen Abständen weiter gehen – nämlich über die Arbeitszeitverkürzung. „Die Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich ist schmerzlich für die Mitarbeiter“, sagt Häusler. 2016 geht es um eine Stunde. Doch es könnte ab 2017 noch schlimmer kommen, sich auf drei Stunden erhöhen. Im Dezember werden sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieder zusammen setzen und besprechen, ob diese weitere Arbeitszeitsenkung nötig sein wird. Ab 2020 könnte es auch um vier Stunden gehen.
Vor allem über Abfindungen will Conti-Teves den Mitarbeiterstamm abschmelzen. Der Sozialplan sieht Obergrenzen von 140.000 Euro und 160.000 Euro ab dem 55. Lebensjahr vor – laut Bauer ein interessantes Angebot. 100 Tevesianer hätten bereits vorher Aufhebungsverträge abgeschlossen, die den nun verbesserten Konditionen angepasst würden.
Die 100-Millionen-Euro-Investitionen in neue Technologien sieht Ewald durchaus als Bekenntnis des Unternehmens zum Werk Gifhorn. Dennoch sieht er es jetzt gefordert, den Standort auch über 2025 hinaus zu sichern.
Teves trennt sich ohne betriebsbedingte Kündigungen von 600 der rund 1400 jetzt Beschäftigten in Gifhorn, sichert den Bestand des Werks bis 2025 zu und investiert 100 Millionen Euro in neue Technologien. Die Einigung beinhaltet drei wesentliche Vereinbarungen:
Interessenausgleich: Er sichert den Standort bis 2025 zu, Teves investiert 100 Millionen Euro etwa in die Produktion der elektronischen Bremse MK C1 und die Montage von Luftfedersystemen.
Sozialplan: In den kommenden acht Jahren können mehr als 100 Mitarbeiter über Altersteilzeit ausscheiden, außerdem haben bereits weitere etwa 100 Aufhebungsverträge unterschrieben. Vor allem über solche Abfindungen will sich Conti von Mitarbeitern trennen. Werkleiter Dr. Kristijan Bauer: „Es ist ein interessanter Sozialplan, gerade für ältere Mitarbeiter.“
Arbeitszeitverkürzung: In diesem Jahr wird die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich um eine Stunde pro Woche gesenkt. Ab 2017 könnte das aber noch gesteigert werden.