Gefährliche Wendemanöver an der Gifhorner Dragenkreuzung
Wenden auf der B 188 oder verbotenerweise nach links abbiegen? Die Polizei hat jetzt an der Dragenkreuzung Verstöße geahndet. Foto: Photowerk (Archiv)

Gefährliche Wendemanöver an der Gifhorner Dragenkreuzung

Gifhorn. Mitten auf der B 188 wenden oder Sperrungen missachten: Viele Autofahrer akzeptieren die Verkehrsregelung an der ohne Ampel geregelten Dragenkreuzung nicht und setzen sich darüber hinweg. Jetzt hat die Polizei kontrolliert.
Aus Gifhorn kommende Fahrer biegen entgegen des Verbots nach links in Richtung Triangel ab, ihre neben der gesperrten Abbiegespur stehenden Wagen blockieren die Geradeausspur. Die zusätzlichen Rückstaus auf der B 188 sind das Eine. Das Andere sind echte Gefährdungen.
Dass immer wieder von der Tangente kommende Autos und Lastwagen erst nach rechts abbiegen, um dann auf der B 188 zu wenden und letztendlich nach Gifhorn fahren, bezeichnet Polizeisprecher Thomas Reuter als „sehr verwegen“. Auch das Ignorieren des Geradeaus- und Linksabbiegeverbots aus beiden Kreisstraßen sei bei abgeschalteter Ampel brandgefährlich. „Da schlägt man die Hände über den Kopf zusammen“, sagt auch Thomas Brusch vom Automobilclub Gifhorn im ADAC.
Nun hat die Polizei genau hingeschaut. Zivil gekleidete Kollegen hätten zweimal jeweils drei Stunden kontrolliert, so Reuter. Ergebnis: 31 Verstöße hätten sie festgestellt und mit Verwarngeld – verbotswidriges Abbiegen kostet zehn Euro – geahndet.
Für Reuter grenzt es an ein Wunder, dass es auf der Dragenkreuzung mit abgeschalteter Ampelanlage noch keinen Unfall durch diese gefährlichen Fahrmanöver gegeben habe. Die Regelung hätten sich die Behörden keinesfalls einfallen lassen, um die Verkehrsteilnehmer zu ärgern. Die B 188 ist im Bereich der Dragenkreuzung mit 17.500 Fahrzeugen täglich belastet (Verkehrszählung 2015). Ohne Ampelregelung sei das Einbiegen von den Kreisstraßen sehr gefährlich. Gäbe es das Verbot des Geradeausfahrens und Linksabbiegens nicht, hätte es nach Reuters Einschätzung mit Sicherheit Unfälle gegeben.
Über Monate die Dragenkreuzung ohne Ampelregelung zu lassen, ist nach Bruschs Ansicht ein Unding. Er fragt sich, warum keine Behelfsampel für die Straße aufgestellt worden sei. Und er kritisiert die mangelnde Koordination der Beteiligten. Während der Straßenbau seine Aufgaben zügig abgewickelt habe, hänge die Deutsche Bahn hinterher – was die bei Autofahrern missachtete Verkehrsregelung unnütz hinaus zögere.