Gefährliche Szenen bei B4-Brückenabriss in Gifhorn

Gefährliche Szenen bei B4-Brückenabriss in Gifhorn

Gifhorn. Dass bei Mammut-Projekten nicht immer alles nach Plan läuft, ist nicht erst seit dem Stuttgarter Bahnhof und dem Berliner Flughafen bekannt. Nun gibt es auch Schwierigkeiten beim B-4-Brückenabriss in Gifhorn: Weil ein Sub-Unternehmen des Auftragnehmers mit der Sicherheit recht lax umging, werden nun andere Mitarbeiter mit dem Abriss der Schallschutzwände beauftragt. Für die Verkehrsteilnehmer heißt das: Es wird voraussichtlich kurzfristige Änderungen im Umleitungsverkehr geben.

Oben Demontage, unten Passage: Bei diesen Abrissarbeiten sah die Polizei nicht lange zu. Photowerk

Seit dieser Woche ist der Fischerweg in Höhe der Brücke gesperrt. Die Celler Straße soll am kommenden Freitag, 24. Oktober, dicht gemacht werden – die Abbruch-Arbeiten sind für Samstag geplant.

Dies war offenbar den Arbeitern, die am vorigen Wochenende mit dem Abriss begonnen hatten, nicht bewusst: Während auf der Celler Straße Autos, Radfahrer und Fußgänger die Brücke passierten, wurde oben munter abgerissen. Ein Mitarbeiter ohne Warnweste beobachtete den Verkehr und gab per Handzeichen Signale, wann die nächsten Trümmerstücke herunterkrachen durften.

„Wenn man das nicht selber sieht, dann glaubt man es nicht“, wundert sich Polizeisprecher Thomas Reuter. Nachdem Zeugen die äußerst gefährliche Situation gemeldet hatten, verhängte die Polizei sofort einen Arbeitsstopp.

Deshalb sei auch das Ordnungsamt der Stadt eingeschaltet, auch die Gewerbeaufsicht werde sich um die Baufirma kümmern – ein Subunternehmen des Auftragnehmers. Das sei verwarnt worden, und das verantwortliche Personal werde ausgetauscht, kündigte Michael Peuke vom Landesamt für Straßenbau in Wolfenbüttel mit, nach einer „kurzfristig anberaumten Baubesprechung“ am Mittwoch mit.

Für Günther Bielecke, der am Dienstag erschreckende Szenen von herabstürzenden Trümmerteilen auf die freigegebene Straße aufgenommen hatte, ist der ganze Vorgang unverständlich: Über dem gesperrten Teil des Fischerwegs stehen die Lärmschutzwände noch. „Wieso hat man nicht da angefangen?“, wundert sich der Gifhorner.
Peuke beteuert in diesem Zusammenhang: „Wir machen viel für die Verkehrssicherung.“ Was jetzt an der Celler Straße abgelaufen sei, sei nicht der Stil der Straßenbaubehörde.

Am kommenden Freitag, 24. Oktober, 21 Uhr, wird die Celler Straße bis Sonntag voll gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert. Im Laufe des 26. Oktobers soll die Sperrung nach dem Abtransport des Bauschutts wieder aufgehoben werden. Fußgänger und Radfahrer werden gebeten, möglichst den Walkeweg zu nutzen.