Gelbe Säcke sorgen für Unmut bei vielen Gifhornern
Gifhorn. Bei der Qualität der Gelben Säcke sehen viele Gifhorner rot. Doch ein Wechsel zu Gelben Tonnen im Landkreis ist nicht so ganz einfach.
Nachdem es kürzlich mal wieder einen Engpass bei den Gelben Säcken gab, kam der Unmut vieler Verbraucher wieder einmal an den Tag. In sozialen Medien kommentierten viele allerdings weniger die mangelnde Verfügbarkeit als vielmehr die ungenügende Reißfestigkeit der Gelben Säcke.
„Die gehen schon, wenn man sie von der Rolle abreißt, jedes Mal kaputt“, schreibt eine Leserin. Ein Gifhorner postet: „Wenn die gelben Säcke noch dünner werden, können wir unseren Müll gleich auf die Straße schmeißen.“ Es reiche die Ecke eines Tetra-Paks, die Folie zum Reißen zu bringen, schreibt eine Gifhornerin entnervt. Viele mutmaßen, dass die Säcke vergriffen seien, weil viele Nutzer einfach mehrere der gelben Säcke ineinander verwenden.
„Wird Zeit für eine Gelbe Tonne“, fordert eine weitere Leserin. Wie gut stehen die Chancen, wo doch der Landkreis jetzt für Rest-, Papier- und Biomüll eigene Tonnen angeschafft hat? Kreisrat Mirco Schmidt winkt ab. Verpackungsmüll für die Gelben Säcke sei nicht Sache des Landkreises.
Zuständig sei die Duales System Deutschland GmbH, die das Einsammeln an Remondis vergeben hat, erläutert Schmidt. Bei der Ausschreibung seinerzeit seien „Gelbe Säcke als Erfassungssystem definiert“ worden – abgesehen von Wohnblöcken, wo es 1100-Liter-Container gebe. Davon könne man nicht abweichen. Der Vertrag laufe bis Ende 2021. „Frühestens zum 1. Januar 2022 bestünde die Möglichkeit, mit dem dann zuständigen Dualen System gegebenenfalls über die Einführung einer Gelben Tonne (240 Liter Behälter) Gespräche zu führen.“
Mindestens bis dahin müssen die Gifhorner mit den Säcken klar kommen. Für Schmidt kein großes Problem: „Die Qualität der Säcke ist bei sachgemäßer Benutzung ausreichend.“ Allerdings ist auch ihm bewusst, dass spitze Gegenstände gerade bei Verdichtung dazu neigten, die Folien anzureißen. „Der Landkreis Gifhorn wird, soweit es im Rahmen seiner Möglichkeiten liegt, darauf einwirken, dass entsprechende Qualitätsstandards bei der Beschaffung der Gelben Säcke gewahrt bleiben und bei konkreten Hinweisen beziehungsweise Beschwerden die Firma Remondis informieren.“