Gifhorn International: Über vier Stunden Bühnenprogramm, Infos und Aktionen
Gifhorn. Nur noch siebenmal schlafen gehen, dann ist es so weit: Das Kulturfest der Stadt „Gifhorn International“ wird am kommenden Sonntag die Gifhorner City zu einem so bunten Ort wie selten machen. Bei der vom Gifhorner Rundblick präsentierten Veranstaltung werden alle Gifhorner, die eine Verbindung zu einer anderen Kultur haben, um farbenprächtige Unterstützung gebeten.
„Etwas Besonderes an diesem Fest ist, dass es nicht von Leuten im Rathaus angestoßen wurde, sondern dass die Idee von Vertretern der ausländischen Gemeinden kam“, erinnerte sich Bürgermeister Matthias Nerlich am Mittwoch an die Anfänge des ersten Kulturfestes, das in diesem Jahr eine Fortsetzung findet.
Auch wies Nerlich darauf hin, dass Gifhorn ohnehin eine ethnisch sehr bunte Stadt sei: Rechne man alle Bürger mit, die trotz deutschen Passes ausländische Wurzeln haben – konkrete Zahlen hierüber gibt es nicht – kommt er auf eine Schätzung von 14.000 Zuwanderern.
Willy Knerr, der als Vorsitzender des Ausschusses für interkulturelle Zusammenarbeit (Ausländerbeirat) das Programm am 4. Mai moderieren wird, ging sogar noch weiter: Vor dem Zweiten Weltrkieg habe Gifhorn nur rund 5.000 Einwohner gehabt: „Also sind wir fast alle Zuwanderer.“ Auch er erinnert sich gern ans erste Kulturfest zurück: „Die Leute an den Essens-Ständen sind gar nicht hinterhergekommen, die wurden regelrecht überrannt.
So erfolgreich, wie die erste Auflage 2013 war, habe man seitens der Stadt nicht gezögert, „Gifhorn International“ zu einer regelmäßigen Veranstaltung zu machen, erklärte Nerlich.
Dem Fest kommt entgegen, dass die Gastronomie rund um den Marktplatz mit Italienern, Türken und Chinesen ohnehin international besetzt ist. „Die Gastronomen können so einen wichtigen Beitrag leisten und das Fest bereichern“, erklärte Nerlich.
Zwar wird das Kulturfest von der Stadt ausgerichtet, aber auch der Kreis ist mit im Boot. So die Kreis-Ausländerbeauftragte Mehtap Aydinoglu, die ebenfalls von einer fantastischen Resonanz berichten konnte: „Die Leute sind total stolz auf dieses Fest. Sie wissen, dass hier etwas für sie getan wird und sie geben auch etwas zurück.“
Auch die Sparkasse ist als Sponsor dabei. Alexa von der Brelje von der Unternehmenskommunikation wies darauf hin, dass am kommenden Sonntag das Immobiliencenter der Sparkasse ihren Tag der offenen Tür hat. „Wenn sich Menschen entschließen, hier ein Haus zu kaufen, dann haben sie hier ihre Wurzeln geschlagen.“ Dies passt punktgenau zu dem Motto des Tages „Wir sind hier zu Hause“.
Dass Herkunft und Heimat keine Gegensätze sein müssen, soll am Sonntag auch visuell deutlich gemacht werden: Die Stadt und der Rundblick bitten alle Besucher mit ausländischen Wurzeln, landestypische Kleidung und/oder Accessoires zu tragen. Das muss keine Tracht sein – ein Fußballschal genügt. Klaus Kühlmeyer