Gifhorn: Kritik am Winterdienst
Landkreis Gifhorn. Im Schneckentempo durch den Kreis Gifhorn: Am Morgen des 1. Advent und am Nachmittag und Abend des 2. Advent waren selbst die Hauptstrecken spiegelblank. Die Kritik am Winterdienst wird lauter.
Die beiden Kreisstraßenmeistereien Meine und Wittingen waren am Wochenende mehrfach im Einsatz, und das mit jeweils fünf Fahrzeugen, zählt Uwe Peters vom Landkreis auf. Am Samstag und am Sonntag in den Morgenstunden, dazu am Sonntag ab Nachmittag, wo zum Streuen auch noch das Räumen hinzu gekommen sei. Ähnliche Zahlen liefert auch Henning Schwägermann von der Landesbehörde. „Es waren alle draußen.“ Allein die Vorsfelder Meisterei, die weite Teile des Landkreises Gifhorn bedient, sei mit zwölf Fahrzeugen unterwegs gewesen, auch am Sonntagnachmittag.
„Dann frage ich mich, was gestreut wird“, sagt Lutz Dietrich von der Kreisverkehrswacht Gifhorn kopfschüttelnd. Er habe vom Winterdienst in Gifhorn jedenfalls nichts gemerkt. „Auf den Bundesstraßen war nichts gemacht.“ Überraschend sei der Schnee nicht gekommen, die Straßen hätten im Voraus gestreut werden können.
Schwägermann weist solche Vorwürfe zurück. Ein Fahrzeug brauche für eine Runde zwei Stunden, dann müsse Streugut nachgeladen werden. Gerade bei solchen intensiven Schneefällen in Verbindung mit Wind seien die Straßen sehr bald wieder zu. Das Anforderungsniveau, die Hauptstrecken befahrbar zu halten, habe man auf jeden Fall erfüllt. Befahrbar seien die Bundesstraßen gewesen, wenn auch vielleicht mit Tempo 50 maximal. Eine Garantie für Tempo 100 auf schwarzem Asphalt bei solchem Wetter? „Das geht nicht.“ Und so rät auch Polizeisprecher Thomas Reuter, sich nicht darauf zu verlassen, dass der Winterdienst sommerliche Bedingungen auf den Straßen garantieren könne, sondern der Witterung angepasst zu fahren. „Es war in der Vergangenheit auch im Kreis Gifhorn besser“, bleibt Dietrich bei seiner Kritik. Und da habe es noch „echte Winter“ gegeben. Er frage sich, ob das Problem vielleicht bei Personalreduzierungen liege. Generell verstehe er nicht, warum immer häufiger Chaos auch im Bus- und Bahnverkehr ausbreche, wenn mal etwas Schnee falle. Man möge von den Nachbarn lernen: Die Österreicher kämen mit weit mehr Schnee viel besser klar.