Gifhorn: Viele Eltern wünschen sich frühe Kinderbetreuung
Gifhorn. Immer mehr Eltern in Gifhorn wollen ihre Kinder früh und ganztägig betreut sehen. Das hat eine Umfrage des Bündnisses für Familie ergeben. Sie soll Grundlage für politische Entscheidungen sein.
Wenn die zwölf Familienbotschafter des Projekts „Willkommen Kinder“ Eltern von Neugeborenen besuchen, bringen sie nicht nur Broschüren mit Wissenswertem mit, sondern auch einen rund 20 Fragen umfassenden Katalog. Die 345 Antworten des vorigen Jahres sind jetzt ausgewertet.
45 Prozent der Befragten wollen eine Betreuung ihrer Kinder schon bis zum dritten Geburtstag, so Annette Meyer-Kassner vom Familienbüro, die das Ergebnis mit Sylvia Rohrbeck vom Bündnis für Familie und dem CDU-Ratsherrn Andreas Otto vorstellte. Zehn Prozent wollen eine Betreuung erst ab der Einschulung. „Eine hohe Zahl. Das können wir aus pädagogischen Gründen nicht akzeptieren.“ Die Stadt müsse mehr fürs beitragsfreie letzte Kita-Jahr werben.
2013 wollten noch 49 Prozent der Eltern eine Vier-Stunden-Betreuung, das ging auf 29 Prozent runter. Um jeweils vier bis fünf Punkte stieg das Interesse an Sechs-Stunden- (28 Prozent) und Acht-Stunden-Betreuungen (24 Prozent). „Eltern wollen möglichst eine Vollzeit-Betreuung.“ Auch in der Schulzeit: Der Trend gehe eindeutig zu Ganztagsschulen oder wenigstens Hort.
30 Prozent der Befragten sind auf Betreuung in öffentlichen Einrichtungen angewiesen – dort fehlen zum Beispiel Großeltern. Zehn Prozent der Befragten sind allein erziehend. Auch das trage dazu bei, dass die Stadt die Kinderbetreuung weiter beobachten muss. Otto: „Beobachten heißt auch, frühzeitig zu reagieren.“