Gifhorner Fanmeile zur Fußball-EM bekommt moderne LED-Technik
Wenn zur Europameisterschaft die Fans auf dem Gifhorner Rathausplatz mit Jogis Jungs fiebern, wird auch intensive Sonne das Bild kaum überstrahlen – dafür sorgen rund eine Million Leuchtdioden.

Gifhorner Fanmeile zur Fußball-EM bekommt moderne LED-Technik

Gifhorn. Die EM-Fanmeile bekommt LED-Technik! Für die feiernden Fußballfans bedeutet dies in erster Linie: Auch wenn die Sonne auf den großen Bildschirm brennt, bleibt das Bild deutlich erkennbar.

Wenn zur Europameisterschaft die Fans auf dem Gifhorner Rathausplatz mit Jogis Jungs fiebern, wird auch intensive Sonne das Bild kaum überstrahlen – dafür sorgen rund eine Million Leuchtdioden.

Es ist ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Siegeszugs der LED-Technik. Die kleinen Leuchtdioden, den meisten  bekannt als Standby-Lämpchen an Fernseher oder Hifi-Anlage, kommen zunehmend in der Straßenbeleuchtung zum Einsatz und illuminieren vereinzelt auch schon Privatwohnungen. Jetzt setzt auch die Stadt Gifhorn auf die kleinen Dioden – im Interesse der Fußballfans.

In der Vergangenheit wurde das Bild mittels Beamer auf die Leinwand geworfen, was trotz stetiger Aufrüstung der Lichtstärke eine große Schwäche hatte: Schien die Sonne auf die Leinwand, verschwamm das Bild zu einer milchigen Darstellung, auf der Rasen, Ball und Spieler kaum auseinander zu halten waren.

Der neue Schirm leuchtet selbst, wird also nicht angestrahlt. Rund eine Million LED (Light Emitting Diodes, zu deutsch: Licht-aussendende Dioden) können mit ihrer gesammelten Leuchtkraft der Sonne trotzen.

Finanziell macht diese Variante keinen merklichen Unterschied, wie Jens Brünig von der Stadt erklärt: „Zwar ist die Miete höher, aber dafür können wir uns den Aufbau des Sonnenschutzes sparen. Das fängt die Mehrkosten auf.“

Bislang sei ein LED-Bildschirm für die Fanmeile noch viel zu teuer gewesen, wie  Jens Brünig weiter erklärt: „Vor zwei Jahren hätte diese Variante noch doppelt so viel gekostet.“
Der Fortschritt in der modernen Technik wird in den kommenden Jahren den Beamer für Open-Air-Veranstaltungen verdrängen, wie Michael Seeleib von der Firma CW Event-Technik, die den Riesenschirm bereitstellt, bestätigt. „Die einzelnen Lichtpunkte haben einen physikalischen Abstand von 16 Millimetern“, erklärt der Techniker, „durch jeweils eine rote LED dazwischen wird ein virtuelles Bild erzeugt, das dem Auge den Eindruck vermittelt, als wären die Pixel nur acht Millimeter voneinander entfernt.“ Für den Zuschauer bedeutet dies, dass das Bild auch aus relativ geringer Entfernung scharf ist. „Es gibt auch Schirme mit 32 Millimeter Abstand, dann müsste man aber 40 oder 50 Meter weit weg sein, um ein gutes Bild zu haben.“

Während bei der Beleuchtung als Anwendung die Diodentechnik als Energiespar-Wunder gefeiert wird, gilt dies nicht für die Bildschirmtechnik: „In dieser Hinsicht sind LED eher Energiefresser“, weiß Seeleib. Um der Sonne an Leuchtkraft ernsthaft etwas entgegensetzen zu können, sei ein größerer Stromverbrauch als bisher nötig. „Als Stromsparer kommen die Schirme an Beamer nicht heran.“