Isenbütteler Verein „Mentor“ stärkt Lesekompetenz
Die Freude am Lesen wecken und Kinder stark machen: Das generationsübergreifende Projekt von Mentor kommt bei Kids und Mentoren gut an.

Isenbütteler Verein „Mentor“ stärkt Lesekompetenz

Von Marit Kleindienst
Isenbüttel. Während sich Kinder früher mit dicken Büchern in ferne Abenteuer entführen ließen und die Welt um sich herum vergaßen, ist das Buch heute eher zur Nebensache geworden. Sicher haben Computerspiele, Spielkonsolen und Fernsehen eine große Anziehungskraft auf Heranwachsende und auch die Vereinbarung von Familie und Beruf erschwert es, Lesen als festen Bestandteil im Familienalltag zu integrieren. Ein Problem mit schwerwiegenden Folgen, gilt Lesen doch als Schlüsselkompetenz für Bildungs- und Berufserfolge.
Lesen vergrößert den Wortschatz, führt zu besserer Ausdrucksfähigkeit und ist Grundlage jeglichen Lernens. Untersuchungen im Bereich der Lesekompetenz haben gezeigt, dass es vielen Schülern schwer fällt flüssig zu lesen, dass es an Textverständnis fehlt und dass häufig kein Vergnügen am Lesen vorhanden ist. Spätestens die Pisa-Untersuchungen aus vergangenen Jahren haben auf das Problem aufmerksam gemacht. Und so formieren sich zunehmend mehr Foren, die zum Lesen animieren wollen. In Schulen und Kindergärten entstehen Lesepatenschaften und mittels Lese-Apps sollen Jugendliche für Texte begeistert werden.
Mentor fördert
die Lesekompetenz
Ein ganz eigenes – generationenübergfreifendes – Projekt, um Kindern wieder Freude am Lesen zu vermitteln und ihre Lesekompetenz zu stärken, hat der Verein Mentor in Isenbüttel entwickelt. Hier engagieren sich Ehrenamtliche für Kinder, die Schwierigkeiten mit dem Lesen haben.
Das Motto dabei ist das 1 zu 1 Prinzip. Einmal wöchentlich trifft sich ein Mentor mit einem Schüler für eine Schulstunde zum gemeinsamen Lesen, Sprechen, Spielen und Rätseln. „Man darf sich eine Mentorstunde nicht so vorstellen, dass da ein Mentor mit einem Kind in einem Klassenraum sitzt und sie sich versuchen, durch ein Buch zu quälen, sondern oft wird zunächst gespielt, erzählt oder gerätselt. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt“, erklärt Annette Polonyi, Vorsitzende des Vereins.
Lesen macht stark
Die Mentoren, derzeit sind es 40, arbeiten alle ehrenamtlich, kommen aus den unterschiedlichsten Berufen und sind zwischen 30 und 75 Jahren alt. Bestimmte Voraussetzungen müssen sie nicht mitbringen. „Wichtig sind die Freude am Umgang mit Kindern, gesunder Menschenverstand, Geduld und Humor“, bringt Polonyi es auf einen Nenner. „Jedes Kind ist einzigartig und braucht seinen eigenen Weg – und ebenso ist es bei den Mentoren: Jeder geht auf seine Weise an die „Sache“ heran. Einen materiellen Ausgleich gibt es nicht. „Unser Lohn ist, dass die Kinder selbstbewusster werden, Vertrauen zu uns und zu sich fassen und irgendwann Interesse an Büchern zeigen. Die Kinder entwickeln Freude am Lesen, haben den Mut, sich in der Schule zu melden – das ist Lohn genug!“, so Polonyi. Für sie ist es immer wieder erstaunlich wie wenig Kinder noch lesen und in wie vielen Haushalten es gar keine Bücher gibt. „Büchern wird nicht mehr die Bedeutung von früher beigemessen“, glaubt die Vorsitzende. „Vielen Kindern fehlt einfach die Ruhe und Muße, sich an einen ruhigen Ort zurückzuziehen und in einem guten Buch zu versinken.“
Neben den Mentorenstunden bietet der Verein außerdem Veranstaltungen für die Mentoren und Kinder an. Es werden Spieleabende veranstaltet, Ausflüge organisiert, Schulungen angeboten und themenbezogene Seminare organisiert.
Seminar Mentalfeld-Technik
Bereits im Juni steht wieder ein Seminar auf dem Programm: Heilpraktiker Roland Masuhr zeigt Methoden der Mentalfeld-Therapie auf. Mentalfeld-Technik ist eine sehr schnell wirksame und nicht-invasive Intervention zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen und emotionalen Stresszuständen – egal, ob der Ursprung ein körperliches oder seelisches Trauma oder Problem ist. Die Anwendungen im psychologischen und medizinischen Bereich sind unbegrenzt: Ängste, Wut und Traurigkeit können abgebaut werden, Ischias und Rückenschmerzen verschwinden oft ohne Injektion oder Medikament.
Die Technik besteht darin, Akupunkturpunkte und relevante autonome Schaltstellen zu aktivieren. Die Methode ist so einfach, dass selbst Kinder sie oft rasch erlernen und meisterhaft anwenden können. Letztlich ist die Mentalfeld-Technik auch eine ideale Selbstbehandlungsmethode, die es erlaubt, mit dem täglichen Stress im Leben besser umzugehen und zum Beispiel Lernblockaden zu lösen. Das Seminar findet am Freitag, 19. Juni, von 18 bis 22 Uhr und am Samstag, 20. Juni, von 9 bis 17 Uhr statt. Das Seminar kostet für Vereinsmitglieder 40, für Nichtmitglieder 60 Euro. Der gesamte Erlös kommt Mentor zugute. Eine kleine Hilfe für den Verein, der auf Spenden angewiesen ist. „Wir haben leider nur 14 zahlende Mitglieder“, erklärt Polonyi. „Wir brauchen Geld für die Schulungen, für Spiele und für Bücher und für unseren jährlichen Ausflug, auf den sich die Kinder immer ganz besonders freuen.“
Weitere Informationen zum Verein und seinem Programm sind im Internet unter www.mentor-isenbuettel.de oder direkt bei Mentor, Potsdamer Ring 35 in Isenbüttel, Telefon 05374-9770, E-Mail: info@mentor-isenbuettel.de erhältlich. Hier besteht auch die Möglichkeit, sich für das Seminar „Mentalfeld-Technik“ anzumelden.