Ist Bio besser? Nur wenige Fahrer tanken Kraftstoff E10
Die meisten Fahrzeuge vertragen E10, aber die wenigsten Fahrer tanken den Kraftstoff mit 10 Prozent Bioethanol.

Ist Bio besser? Nur wenige Fahrer tanken Kraftstoff E10

Gifhorn. Die Autofahrer trauen dem „Braten“ nicht, das Benzin-Alkohol-Gemisch E10 gerät trotz Preisunterschied von 3 Cent zum Ladenhüter an den Tankstellen. Der Gifhorner Rundblick suchte nach Gründen.

Die meisten Fahrzeuge vertragen E10, aber die wenigsten Fahrer tanken den Kraftstoff mit 10 Prozent Bioethanol.

Lag es an der misslungenen Informationspolitik, als Autofahrer an der Zapfsäule nicht erfuhren, wie ihr Fahrzeug reagiert? Oder ist der von der EU verordnete Kraftstoff unterm Strich gar nicht preiswerter?

Probleme mit streikenden Autos habe es nicht gegeben, heißt es vom Verband der Mineralölwirtschaft. Wer sicher gehen möchte, dass das Gefährt den gestreckten Kraftstoff verträgt, kann eine Liste als pdf-Datei von der Seite der Deutschen Automobil-Treuhand herunterladen. Unter www.dat.de/news/e10.page  sind alle gängigen Automarken und -modelle sowie ihre Verträglichkeit aufgelistet.

Für jeden Autofahrer sichtbar ist der Preisunterschied: E10 kostet 3 Cent weniger pro Liter. Das beigemischte Ethanol hat einen geringeren Brennwert als fossile Kohlenwasserstoffe, entsprechend höher ist der Verbrauch. Gleicht dies den Preisunterschied aus? Nicht ganz, erklärt Thomas Stefffens, Fachbereichsleiter Fahrzeugtechnik beim ADAC Niedersachsen: „E10 hat durchschnittlich einen geringeren Wirkungsgrad von rund 3 Prozent gegenüber fossilem Treibstoff. Da aber im Super-Benzin auch schon 5 Prozent Ethanol beigemischt sind, beläuft sich der Unterschied auf zirka 1,5 Prozent.“ Der Preisunterschied bei zurzeit zirka 1,50 Euro pro Liter liegt bei 2 Prozent, wirkt sich auf den Geldbeutel also etwas mehr aus als der Wirkungsgrad. Insgesamt hänge der Kraftstoffverbrauch von vielen Faktoren wie dem Fahrzeugtyp, der Nutzungsart oder der Außentemperaturen ab. Eine allgemeingültige Festlegung sei also nicht möglich, so Steffens, tendenziell fahren E10-Tanker aber günstiger.

Fazit: Wessen Auto E10 verträgt, der kann beim Tanken geringfüfig sparen. Die Atmosphäre wird weniger mit CO2 belastet, weil die Energiepflanzen beim Nachwachsen wieder Kohlendioxid aufnehmen. Dies war der Anlass für die EU-Kommission, einen Pflichtanteil regenerativer Energieträger zu fordern.

Ob es sinnvoll ist, an der Zapfsäule den Ackerbau „für den Tank statt für den Teller“ zu fördern, bleibt hingegen selbst unter Umweltschützern umstritten.