Kindergarten-Gruppen in Gifhorn werden nicht verkleinert
Gifhorn. Die Gruppenstärke in den Kindertagesstätten der Stadt Gifhorn von 23 auf 20 Kinder reduzieren und die Verfügungszeiten der Erzieherinnen von 7,5 auf zehn Stunden ausweiten: Beides sah ein Antrag der SPD-Fraktion im Stadtrat vor, der in der Sitzung am Montag mehrheitlich abgelehnt wurde.
Pikant: Einen identischen Antrag hatte die CDU bereits im März 2011 in den Jugend- und Sozialausschuss eingebracht. Trotz der damals einstimmigen Empfehlung des Gremiums stimmte der Rat im Dezember 2011 dagegen.
Eine erneute Ablehnung gab es im Ratssaal am Montag. Einziger Unterschied: Dieses Mal kam der Antrag auf Reduzierung der Gruppengrößen und Erhöhung der Verfügungszeiten der Erzieherinnen von der SPD-Fraktion. Die CDU war 2011 noch von 24-köpfigen Nachwuchsgruppen ausgegangen.
„Stimmen Sie nicht gegen Ihren eigenen Antrag“, forderte SPD-Ratsfrau Meike Pollack die CDU-Ratsmitglieder auf und warb für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für frühkindliche Bildung. Dabei sei es wichtig, durch eine Erhöhung der Stundenzahl mehr Raum für die Entwicklung pädagogischer Konzepte und Elterngespräche zu geben.
Susanne Kliche von Bündnis 90 / Die Grünen sah in einer Ausweitung der Verfügungszeiten eine Steigerung der Standards in den Kindergärten: „Das wäre ein großer Baustein für eine familienfreundliche Stadt.“
Dagegen verwies Willy Knerr von der CDU auf steigende Kosten bei einer entsprechenden Erhöhung: „Wir müssen auch dann noch in der Lage sein, die Leistungen zu erbringen, wenn es uns finanziell schlechter geht“, sagte der Christdemokrat im Hinblick auf den weiterhin notwendigen Abbau von Schulden.
Von den 31 stimmberechtigten Ratsmitgliedern votierten letztlich 19 gegen den SPD-Antrag.