Kooperationsvertrag zu neuer Kita unterzeichnet
Bundesweit einzigartig: In Gifhorn wird eine muslimisch-christliche Kita eröffnet

Kooperationsvertrag zu neuer Kita unterzeichnet

Gifhorn. Das Projekt ist nach Angaben der Initiatoren deutschlandweit einzigartig: Im Herbst soll in Gifhorn eine muslimisch-christliche Kindertagesstätte mit dem Namen Abrahams Kinder an den Start gehen.
Die neue Kita ist ein Gemeinschaftsprojekt der katholischen Pfarrei St. Altfrid, der türkisch-islamischen Gemeinde zu Gifhorn und der Dachstiftung Diakonie, zu der auch die Diakonie Kästorf und das Stephansstift Hannover gehören. Der Vertrag wurde am Dienstag unterschrieben. „Das ist ein historisches Ereignis für Gifhorn“, freute sich Altfrid-Pastoralreferent Martin Wrasmann, der die Projektvorstellung moderierte. Mit dabei waren Barbara Rädel, Geschäftsführerin der Stephansstift-Kindertagesstätten und Familienzentren GmbH, Diakonie-Vorstand Hans-Peter Daub, Yurtsever Rayman und Emine Oguz von der türkisch-islamischen Gemeinde Gifhorn, Dechant Thomas Hoffmann, Bürgermeister Matthias Nerlich und Tina Dirksmeyer, Altfrid-Kita-Leiterin.“ Abrahams Kinder werde zunächst in die Gifhörnchen-Räume am Standort Sonnenweg einziehen, die dann in einem Neubau an der Allerwelle untergebracht sind. „Es ist wichtig und gut, diese Kita in unserer Stadt zu haben“, sprach Bürgermeister Matthias Nerlich von einem „ehrgeizigen Projekt“. „Zur islamischen Erziehung gehört auch, dass unsere Kinder etwas über andere Religionen wie das Christentum erfahren“, ergänzte Yurtsever Rayman.
„Voraussetzung für ein gelingendes Miteinander der Kulturen ist das gegenseitige Verständnis – und dieses übt sich im Kindesalter am leichtesten“, steht auch Diakonie-Chef Hans-Peter Daub hinter dem Projekt. Damit die Ziele erreicht werden, werden die Kita-Mitarbeiter aus unterschiedlichen Religionen und Kulturen kommen – auch hauswirtschaftliche Fachkräfte sollen zum Team der neuen Kita gehören. Für die erste Gruppe gibt es bereits Anmeldungen. „Wenn es gut läuft, wollen wir an diesem Standort auch Familienarbeit umsetzen“, blickt Barbara Rädel optimistisch in die Zukunft. „Wir wissen nicht was kommt, weil es so eine Kita in Deutschland bisher nicht gibt“, ergänzt Dechant Thomas Hoffmann.
Anmeldungen sind ab sofort bei der Kita St. Altfrid, Pommernring 2, und bei der türkisch-islamischen Gemeinde, Bahnhofstraße 12, möglich.