Kreißsaal-Schließung: Helios-Klinikum Gifhorn nimmt Stellung zu Vorwürfen
Kreißsaal-Schließung in Gifhorn: Helios verteidigt die fünftägige Maßnahme. Der Fachkräftemangel sei die Ursache. Foto: Archiv

Kreißsaal-Schließung: Helios-Klinikum Gifhorn nimmt Stellung zu Vorwürfen

Gifhorn. Das Gifhorner Helios-Klinikum verteidigt die vom 17. bis 22. Dezember geplante Kreißsaalschließung. Die Information über die fünftägige Schließung habe eine unsachlich geführte Debatte ausgelöst, wendet sich Helios-Sprecher Matthias Schultz an die Politik. Dort würde man offenbar verkennen, dass es sich beim Hebammenmangel um ein bundesweites Problem handele – unabhängig vom Träger.
„So schlagen uns Politiker etwa öffentlich vor, dass wir andere Standorte um Personal bitten mögen. Selbstverständlich haben wir dies flächendeckend getan und gleichzeitig auch Personaldienstleister eingespannt“, verweist der Helios-Sprecher auf Anstrengungen, um die Kreißsaal-Schließung zu verhindern.
Es fehlten deutschlandweit schlicht Fachkräfte, auch bei den Hebammen. „Geburtsabteilungen schließen im ganzen Land aufgrund des zunehmenden Personalmangels. Im Bereich der niedergelassenen Hebammen sind ebenfalls Engpässe zu verzeichnen“, sagt Schultz. Die Schwierigkeiten bei der Personalsuche in der Geburtshilfe würden nicht nur Gifhorn betreffen.
Dennoch wolle Helios auch in den kommenden Jahren eine attraktive Geburtshilfe in Gifhorn aufrechterhalten, versichert Schultz. Dafür habe Helios einiges unternommen: So würden neue Mitarbeiter mit einer Antrittsprämie von 5000 Euro begrüßt, zudem sei auch ein Prämienprogramm „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ installiert worden. Ferner reagiere Helios mit einem neuen Ausbildungsgang auf den Fachkräftemangel: Seit September 2017 würden in Gifhorn Hebammen ausgebildet. Für den neuen Jahrgang ab 1. September 2019 lägen bereits zahlreiche Bewerbungen vor.
Als weitere Maßnahme zahle Helios seit längerer Zeit oberhalb der tariflichen Vergütungstabelle, so Schultz. Es gebe zusätzliches Geld für jeden übernommenen Dienst. „Zuletzt wurden deutliche Zulagen zusätzlich zur Tarifvergütung geboten, um die vorübergehende Schließung zu vermeiden.“