Landkreis sucht nach Platz für Asylbewerber

Landkreis sucht nach Platz für Asylbewerber

Gifhorn. Die neue Visa-Freiheit in der Bundesrepublik sorgt für vermehrte Zuweisung von Asylbewerbern an die Kommunen. Der Landkreis Gifhorn muss voraussichtlich bis Jahresende für fast 200 Bewerber Quartiere vorhalten. „Das stellt uns vor Probleme“, räumt Fachbereichsleiter Michael Funke ein.

Der Landkreis muss wohl bis Jahresende für fast 200 Asylbewerber Quartiere vorhalten. Das Heim in Meinersen reicht nicht aus.

Drei Monate lang könnten sich Einreisende dank der Visa-Freiheit legal in Deutschland aufhalten. Insbesondere Bürger aus Balkanstaaten machten davon Gebrauch. In der Folge würden aber auch mehr Asylanträge gestellt, so Funke. Das vermehrte Aufkommen würde nach einer Verteilungsquote den Kommunen zugewiesen.

„Für den Landkreis sind es 196 Personen. Vorher waren wir weit darunter“, so Funke. In Quartiere aufgenommen seien bisher 78. „Wir müssen also noch 118 unterbringen.“ Ob wirklich alle kommen, sei indes nicht sicher: „Aber wir müssen den Wohnraum vorhalten.“ Neben dem Heim in Meinersen müssten weitere „zentrale Unterbringungsmöglichkeiten“ gefunden werden: „Wir stecken mitten in Verhandlungen“, so Funke. Auch mit der Stadt Gifhorn wurden Gespräche geführt: „Aber es gibt noch nichts Konkretes“, erklärt Erster Stadtrat Walter Lippe. Die Stadt sei „eine von vielen Kommunen, mit denen der Landkreis in dieser Sache Kontakt aufgenommen hat“, weiß Lippe.

Aktuell aus der Bedrouille geholfen hat die Diakonie Kästorf dem Landkreis: „Nach reiflicher Überlegung haben wir der Bitte entsprochen und beherbergen zwei Flüchtlings-Familien mit sechs Personen, bis der Landkreis eine andere Lösung gefunden hat“, so die Diakonie-Sprecherin Ingetraut Steffenhagen.