Lessien: Aus Notunterkunft wird Aufnahmestelle
Lessien. Aus der Notunterkunft wird in diesem Jahr eine offizielle Aufnahmestelle: Dann werden in der Einrichtung in Lessien 1200 Flüchtlinge leben. Bis dahin gibt es noch viel zu tun.
Einen konkreten Termin nennt das Innenministerium in Hannover noch nicht, wann zu den jetzt mehr als 800 Flüchtlingen noch rund 400 weitere hinzu kommen. „Die angestrebte Anzahl von 1200 Flüchtlingen kann voraussichtlich im Lauf des Jahres 2016 erreicht werden“, so Ministeriumssprecher Matthias Eichler. Eines steht jedenfalls jetzt schon fest: „Um die Kapazität zu erreichen, ist eine Vielzahl von Baumaßnahmen erforderlich.“
„Es fehlen noch vier bis fünf Gebäudekomplexe, die gebaut werden müssen“, sagt Sandro Pietrantoni vom DRK-Kreisverband. Die Gebäude werden in Holzleichtbauweise erstellt. Parallel dazu werden auch bestehende Gebäude zum Beispiel in Sachen Brandschutz, Sanitärräume, elektrische Leitungen, Malerarbeiten weiter hergerichtet, so Eichler.
„Wir sind momentan noch eine Notunterkunft“, sagt Pietrantoni über den Status von Lessien. Und eine Erstaufnahmestelle wird es wohl nicht werden. Denn: „Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird in Ehra-Lessien voraussichtlich keine Außenstelle einrichten“, so Eichler. Laut Pietrantoni zieht das BAMF stattdessen in die größere Einrichtung in Bad Fallingbostel. Er erläutert den künftigen Weg ankommender Flüchtlinge: Sie kommen zuerst nach Bad Fallingbostel, wo die Landesaufnahmebehörde sie registriere und das BAMF ihre Verfahren starte. Nach einer gesundheitlichen Untersuchung kommen sie nach Lessien, von wo aus sie im besten Fall nach drei Monaten auf die Kommunen verteilt werden.