Erntezeit: Polizei rät zu erhöhter Achtsamkeit auf Gifhorns Straßen
Landkreis Gifhorn. Mit der Erntezeit müssen sich Autofahrer im Kreis Gifhorn auf besondere Gefahren einstellen. Fachleute raten zu erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht, nicht nur weil Fahrbahnen verschmutzt sein können.
Ein Sportwagen überholt auf der B 4 bei Gamsen einen landwirtschaftlichen Zug und kollidiert mit einem entgegen kommenden Trecker. Den Unfall am vergangenen Samstag wertet Fahrsicherheitstrainer Lutz Dietrich von der Kreisverkehrswacht in zweierlei Hinsicht als typisch. Zum Einen die Strecke: „Gerade dort wird zum Überholen verleitet“, weiß Dietrich. Dabei sei die B 4 zwischen Gifhorn und Krümme mit ihrem Kurvenverlauf schlecht einzusehen. Zum Anderen die Trecker-Züge von heute: „Manche fahren noch 25, andere aber mit 40 Kilometern pro Stunde.“ Das bedeute, dass ein Autofahrer nicht nur mehr Strecke benötige, um vorbei zu kommen, sondern auch dass der Trecker, der ihm entgegen komme, schneller heran sei.
Eine weitere Gefahr, die Autofahrer nicht unterschätzen sollten: Trecker und Mähdrescher „sind bei weitem nicht so wendig wie Autos, haben dafür aber einen extrem kurzen Bremsweg“, sagt Polizeisprecher Thomas Reuter. „Autofahrer sollten gebührenden Abstand halten.“ Und das vorn, hinten und auch seitlich, rät Dietrich angesichts der Ausmaße landwirtschaftlicher Fahrzeuge, bei denen auch schon einmal spitze Gegenstände von Erntegeräten heraus ragen könnten.
Ein weiteres Problem sieht Dietrich hinter dem Lenker eines Treckers – bei Fahrern mit mangelnder Fahrpraxis. Den Trecker-Führerschein gebe es schon ab 16 Jahren. „Solche Fahrzeuge heute lassen sich so komfortabel fahren wie Autos, haben aber die Masse eines Lastwagens.“ Er findet, dass inzwischen ein Lastwagen-Führerschein Bedingung sein sollte.