Gifhorner Eyßelforst: Borkenkäfer vernichteten schon 50 Bäume
Gifhorn. Spaziergänger und Radfahrer, die aktuell die beliebte Strecke im Eyßelforst nutzen, erleben es gerade ganz drastisch: Um den Wald ist es nicht gut bestellt. Warnschilder vor dem Eichenprozessionsspinner und mit Gift gegen den Borkenkäfer besprühte Holzstapel zeugen von keinem guten Gesundheitszustand. Und das Forstamt kann die Sorge auch nicht wegwischen. „Wir stellen uns schützend vor den Wald, aber ob es hilft, wissen wir nicht“, sagt Knut Sierk, Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten.
Der Hitze-Sommer 2018 schlägt gerade mit voller Wucht zu. Alleine im Gebiet Eyßelheide musste das Forstamt Unterlüß sage und schreibe 50 Bäume wegen des Borkenkäferbefalls fällen. „Wir haben leider einen wahnsinnig hohen Befall. Es ist wichtig, das jetzt zu stoppen“, sagt Sierk. Die extreme Trockenheit im vergangenen Jahr hätten dem Borkenkäfer geradezu paradiesische Bedingungen zur Vermehrung geboten. Denn wenn die Bäume ausreichend Wasser haben, können sich die Raupen nicht so gut in der Rinde einnisten und vermehren. Stadtförster Ernst-Christian Schölkmann weiß, wie sehr das Hitze-Jahr den Borkenkäfer-Zuwachs begünstigt hat. Schafft es ein Borkenkäfer bei Normalbedingungen auf einen Fortbestand von ein bis zwei Generationen, so waren es letztes Jahr schon dreieinhalb Generationen.
Wichtig für alle Spaziergänger im Gebiet Eyßelforst: Das Warnschild des Forstamtes, keinesfalls mit dem behandelten Holz in Berührung zu kommen, sollte ernst genommen werden, mahnt Sierk. Die zersägten Stämme würden auch noch einige Zeit dort liegen bleiben. Die Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner mitten im Waldgebiet macht dem Forstamt etwas weniger Kummer. Hier sei ein Baum betroffen, weitere Maßnahmen erst einmal nicht notwendig.
Das Ausmaß der Borkenkäferplage schockt sogar den so erfahrenen Forstexperten Schölkmann. Seine große Hoffnung ist, dass es nun erst einmal viel und lange regnet. „Wenn wir noch so ein trockenes Jahr bekommen, dann kommen wir gegen den Borkenkäfer nicht mehr an.“