Gifhorns Fußgängerzone: Bald freie Durchfahrt für Radfahrer?
Gifhorn. Radeln in der Fußgängerzone (Fuzo) : Die Stadt Gifhorn strebt eine völlige Freigabe an. Diese Nachricht sorgte für heiße Diskussionen in der Sitzung des Seniorenbeirats, der eine Ausweitung des Verbots lieber sähe. Vor allem an Markttagen und bei Events sollte die Fußgängerzone per Gesetz tabu sein für Radler, stimmte Vorsitzende Elke Wiegmann die Diskussion im Seniorenbeirat an. Grund: Immer wieder würden Fußgänger durch zu eilige Radler bedrängt und gefährdet. „Es geht hier nicht nur um Senioren, die nicht rechtzeitig zur Seite springen können.“
Was Fachmann Michael Klusmann von der Polizei Gifhorn zu berichten hatte, ernüchterte die Befürworter eines Verbots. „Sie ist sehr lang, sie ist sehr breit, sie ist sehr übersichtlich.“ Deshalb werde überlegt, die Fußgängerzone vom Sommer an komplett für Radfahrer frei zu geben. Unfälle zwischen Fußgängern und Radfahrern? „Es ist in der Tat so: Es gibt sie nicht.“ Was es ebenfalls nicht gebe, sei eine akkurate andere Nord-Süd-Verbindung für Radfahrer. Der Knickwall wird laut Klusmann voraussichtlich ab Mai/Juni wegfallen, weil dann Armin Schega-Emmerich nach viel Ärger mit Radfahrern am Hotel Deutsches Haus sein Privatgrundstück absperren wird.
Jetzt schon sei es für die Polizei unmöglich, in der Fuzo das Verbot der Durchfahrt zwischen 11 und 18 Uhr werktags zu ahnden, so Klusmann weiter. Nicht alle Zuwege seien mit entsprechenden Schildern versehen. „Uns sind die Hände gebunden, weil es rechtlich nicht wasserdicht ist.“ Der Radfahrer könne stets darauf verweisen, dass es an „seiner“ Zufahrt kein Verbotsschild gegeben habe.
Rücksichtnahme statt Verbote: Darauf läuft es für Nicole Wockenfuß hinaus, die als Radfahrerin und nicht als Grünen-Fraktionschefin für die Freigabe der Fußgängerzone warb. Das überzeugte nicht alle. Ein Sitzungsteilnehmer: „Es gibt zu viele, die darauf pfeifen.“