Selbsthilfegruppen zunehmend gefragt: Hilfe für fast alle Lebenslagen im Landkreis Gifhorn
Sucht- und Angstbewältigung: Die Gifhorner Awo bietet ein breites Spektrum an Hilfsangeboten.

Selbsthilfegruppen zunehmend gefragt: Hilfe für fast alle Lebenslagen im Landkreis Gifhorn

Gifhorn. Alkohol- und Spielsucht, Drogenprobleme, Depressionen oder chronische Erkrankungen: Immer mehr Menschen in Stadt und Landkreis Gifhorn benötigen Unterstützung – und setzen dabei auf niederschwellige Angebote. Bei der Vermittlung hilft die Selbsthilfekontaktstelle der Arbeiterwohlfahrt.
„Die Nachfragen, aber auch die Angebote haben zugenommen“, sagt Sabine Campe, die Ansprechpartnerin für Betroffene ist. „Wir vermitteln Kontakte zu Gruppen, geben erste Hilfestellungen, unterstützen Gruppen-Gründungen und informieren über Möglichkeiten der Fortbildung“, berichtet die Fachfrau.
Zum Ende des Jahres 2018 habe es im Landkreis Gifhorn insgesamt 56 Selbsthilfegruppen gegeben. „Viele dieser Gruppen gibt es schon seit 20 oder 30 Jahren“, nennt Campe in ihrem Jahresbericht Zahlen. Im vergangenen Jahr seien drei neue Selbsthilfegruppen gegründet worden, eine weitere Gruppen-Gründung sei zu Beginn dieses Jahres geplant.
Neu hinzugekommen seien die Selbsthilfegruppen Angst und Depression im Hankensbüttel, die Selbsthilfegruppe Fibromyalgie (chronische Schmerzerkrankung) in Wittingen sowie der Gesprächskreis für Angehörige traumatisierter und alkoholgeschädigter Kinder. „Die Gruppengründung für den Gesprächskreis pflegender Angehöriger in Brome wird für 2019 vorbereitet“, informiert die Expertin in ihrem Jahresbericht.
Die meisten Gruppen (42) hätten sich im vergangenen Jahr in Gifhorn getroffen, die anderen 14 Selbsthilfegruppen seien in unterschiedlichen Gemeinden im Kreis verteilt. Die Selbsthilfe sei auch im Landkreis Gifhorn aus der Suchthilfe entstanden. Zu der Thematik der Sucht­erkrankung gebe es im Kreisgebiet 19 Gruppen. „Die Mehrheit der Selbsthilfegruppen beschäftigt sich mit gesundheitlichen Themen“, so Campe.
Im Landkreis Gifhorn gebe es aber auch sechs Gruppen zu sozialen Themen – zum Beispiel die Selbsthilfegruppe Verstoßene Großeltern.
„Wir sind gut vernetzt“, sagt Campe, die festgestellt hat, dass immer mehr Menschen die Hilfe der Kontaktstelle in Anspruch nehmen. „Die Beratung erfolgt auf Wunsch anonym.“ Kontakt unter Tel. 05371-5947825.